Übernahmepoker um Kaiser’s Tengelmann
Rewe will Edeka ausstechen - Neues Übernahmeangebot für Kaiser’s Tengelmann
Poker um Kaiser’s Tengelmann geht weiter. Eigentlich wähnte sich der Handelsriese Edeka schon am Ziel seiner Träume. Sprich: Die Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann. Zwar hatte das Bundeskartellamt die Übernahme der Kaiser's und Tengelmann-Lebensmittelmärkte im Frühjahr aufgrund wettgewerblicher Bedenken untersagt, doch sollte es nun eine Ministererlaubnis richten. Es folgten eine hochkarätig besetzte Anhörung in Berlin und eine aktuelle Stunde um Bundestag (mehr dazu hier).
Rewe legt neues Angebot vor
Aber noch nicht nicht aller Tage Abend, sagt sich auch Rewe-Chef Alain Caparros und lässt nicht locker, die Mega-Fusion beider Supermarktketten zu verhindern. Wie die „WirtschaftsWoche" berichtet, hat Caparros Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub in der vergangenen Woche erneut ein schriftliches Angebot zur Komplettübernahme der Supermarktkette unterbreitet. Der Rewe-Aufsichtsrat habe dem Angebot am heutigen Tag zugestimmt, heißt es im Umfeld des Gremiums. "Ja, es gibt ein neues Angebot", bestätigte ein Rewe-Sprecher der „WirtschaftsWoche“.
Dem Vernehmen nach beinhaltet die Offerte die Vorschläge, die Caparros bereits bei einer öffentlichen Anhörung des Bundeswirtschaftsministeriums Mitte November in Berlin unterbreitet hat. So würde Rewe im Fall einer Übernahme auf betriebsbedingte Kündigungen unter den 16.000 Mitarbeitern verzichten und im Vorfeld eine Einigung mit der Gewerkschaft Verdi anstreben. Der Kaufpreis sei vergleichbar mit dem Angebot von Edeka.
Hintergrund der Übernahmepokers
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Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka hatte seine Pläne zum Kauf der rund 450 Filialen von Kaiser's Tengelmann bereits im Herbst 2014 angekündigt. Das Bundeskartellamt hatte jdeoch den Kauf der Kaiser’s-Läden durch Edeka Anfang April aus Wettbewerbsgründen abgelehnt. Um das Veto auszuhebeln, beantragten die Supermarktketten bei Gabriel eine Ministererlaubnis (mehr dazu hier). Die Monopolkommission hatte Gabriel wiederum in einem Sondergutachten empfohlen, den Antrag abzulehnen. Auch die Gewerkschaft Verdi trommelt gegen die geplante Übernahme. Die Wirtschaftssenatorin von Berlin hingegen betont die Sicherung der Versorgung und befürwortet eine Fusion beider Supermarktketten. Eine Entscheidung hat Gabriel bisher noch nicht getroffen.