WDH/Devisen
Euro fällt wieder unter 1,10 US-Dollar
(Wiederholung: Im letzten Absatz, erster Satz wurde ein Rechtschreibfehler behoben.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag im frühen Handel wieder nachgegeben. Am Vorabend war der Kurs über 1,10 US-Dollar gestiegen. Am Donnerstagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung mit 1,0996 Dollar wieder etwas weniger. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0941 (Dienstag: 1,0875) Dollar festgesetzt.
Am Mittwochabend war der Kurs des Euro über 1,10 US-Dollar und zwischenzeitlich bis auf 1,1043 Dollar gestiegen. Zuvor hatten Aussagen von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny der Gemeinschaftswährung weiteren Auftrieb gegeben. "Die EZB kann und wird sich nicht von den Märkten treiben lassen", sagte Nowotny mit Blick auf die jüngste Notenbanksitzung vor einer Woche. Es sei "absurd" gewesen, was an Erwartungen geäußert wurde. "Es war ein massiver Fehler der Marktanalysten."
"Die Entscheidung der EZB letzte Woche, doch nicht den Markterwartungen nachzugeben, ist wohl ein 'Game Changer'", kommentiert Antje Praefcke, Analystin bei der Commerzbank. "Die Chancen auf eine weitere Ausweitung der Anleihekäufe sind auf nahezu null gesunken." Eine mögliche weitere Zinssenkung des Einlagensatzes um 10 Basispunkte seien für den Devisenmarkt "Peanuts und kaum kursrelevant".
Lesen Sie auch
Allerdings wird am Devisenmarkt nicht nur auf die europäische Geldpolitik geschaut. Der US-Dollar ist zurzeit auch gegenüber anderen wichtigen Währungen wie dem britischen Pfund und dem japanischen Yen relativ schwach. Kommende Woche steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an. Am Donnerstag könnten im weiteren Tagesverlauf die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA für neue Impulse sorgen./tos/stb