Schwache Performance
Abfahrt mit der Action-Cam: GoPro-Aktie rauscht 25 Prozent steil bergab
Schwache Umsatzzahlen, Preissenkungen, Stellenabbau – der Action-Cam-Hersteller GoPro erzielte im letzten Geschäftsjahr keine sportliche Bestleistung. Die Aktie rutschte um 25 Prozent ab, der Sturz ist noch nicht beendet.
Mit seinen Minikameras wollten er es den Menschen ermöglichen, wirklich jedes Abenteuer festzuhalten. Nun erlebt der Gründer Nick Woodman selbst ein Abenteuer, welches Anleger aber lieber möglichst schnell vergessen möchten. Denn diese Abfahrt der Kurswerte könnte auch dem tollkühnsten Börsianer zu steil sein.
In einer Bekanntgabe zu den Umsatzzahlen im Weihnachtsquartal kündigte das Management einen Stellenabbau von rund sieben Prozent an. Bei zuletzt mehr als 1500 Angestellten würde das um die 100 Mitarbeiter treffen, die Abfindungskosten sollen insgesamt fünf bis zehn Millionen Dollar betragen.
Hintergrund sind die schwachen Umsatzzahlen von 435 Millionen Dollar (400 Mio Euro), welche deutlich hinter den Erwartungen der Analysten von 500 Millionen Dollar zurückbleiben. Vor allem das neue Kameramodell Hero4 habe den Umsatz belastet, da dessen Preis gedrückt werden musste. Der Gesamtumsatz habe im letzten Geschäftsjahr bei 1,6 Milliarden Dollar gelegen.
Wo der Ausgabepreis der Aktie im Jahr 2014 noch bei 24 Dollar lag, sank er nachbörslich auf rund elf Dollar. Der Abwärtstrend hält aktuell mit über 25 Prozent an.
GoPro Aktie - Drei-Monats-Chart
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Das Geschäft mit den Actionkameras begann für Woodman zunächst als Hobby. Als Surfer baute er die ersten Prototypen noch für sich selbst, doch steckte er mit den Ergebnissen bald immer mehr Sportler an, bis der Hype gänzlich ausbrach. Ein starker Börsengang im Juni 2014 deutete auf großen Erfolg hin, der sich mit Aktienwerten von zeitweilig 90 Dollar anfangs auch bestätigte.
Das Problem liegt jedoch im Marktpotential, welches für dieses Produkt nicht unendlich ausgeschöpft werden kann. Nur die wenigsten Leute kaufen sich solch eine Kamera noch einmal, zusätzlich macht die zunehmende Konkurrenz den Pionieren der ActionCam zu schaffen. Mithilfe von 360-Grad-Videos und dem Verkauf von Inhalten will Woodman das Geschäft bald neu beleben. Manager Zander Lurie, der dazu auserkoren war, das Unterhaltungs-Geschäft zu entwickeln, wechselte indes aber zum Online-Umfragen-Anbieter SurveyMonkey.