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    Marktkommentar  1271  0 Kommentare DNCA Flash: Wochenbericht aus Paris

    Sein Neujahrsfest hat China zwar noch nicht begangen (das Jahr des Feueraffen beginnt am 8. Februar), doch trotzdem ist das Reich der Mitte auch zu Beginn des neuen Jahres wieder das Thema, um das sich alles dreht. Eingetrübte Wirtschaftskennzahlen, weiterhin fallende Aktienkurse, Spannungen am Interbankenmarkt, die ungewollt ausgelöste Börsen-Notbremse und die verdeckte Abwertung des Yuan, um dessen Gegenwert zum Referenzwährungskorb unverändert zu lassen, haben Schockwellen um die Welt gesendet, die denen vom letzten August in nichts nachstehen. Verstärkt wird diese düstere Stimmung noch von den Spannungen zwischen Iran und Saudi-Arabien sowie von Nordkoreas Atomtest, nicht zu vergessen der Ölpreis, der inzwischen seinen tiefsten Stand seit 2003 erreicht hat. Diese Schwemme schlechter Nachrichten fällt zu groß aus, als dass sie sich von den Anlegern einfach wegstecken ließe. Letztere bangen mittlerweile einer weltweiten Rezession oder einem Crash auf der ganzen Linie entgegen, wenn nicht gar beidem. Tatsächlich hat die Weltbank ihre Prognosen für das weltweite Wachstum für 2016 gesenkt (von 3,3 % auf 2,9 %). Sowohl in China als auch in den Vereinigten Staaten geht es der Industrie längst nicht mehr so blendend wie früher. Trotz allem und obwohl der Konjunkturzyklus seinen Zenit überschritten zu haben scheint, verfügen die USA offensichtlich noch immer über ausreichend Potenzial für Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen, insbesondere dank des Dienstleistungssektors.

    Da derzeit so gut wie keine Veröffentlichungen von Geschäftszahlen den Weg weisen, sind die Märkte ganz auf sich und ihre Zweifel gestellt. Die Frage, was hinter diesem seltsamen Zusammenspiel der Talfahrten der chinesischen Börsenindizes, des Ölpreises und der europäischen Aktienmärkte steckt, ist durchaus berechtigt. Die Ergebnisprognosen für 2016 bleiben auf Europa bezogen vorsichtig (+7 %). Noch immer wird das Bild von der günstigen Konstellation aus schwachem Euro, niedrigem Ölpreis und geringen Finanzierungskosten beherrscht, auch wenn es angesichts der unübersichtlicheren Lage in China und in den USA für Anleger schwieriger sein wird, die eigenen Investments 2016 auf die richtige Umlaufbahn zu schicken. Europas Großunternehmen erzielen rund zwei Drittel ihrer Umsätze außerhalb des Euroraums. Aus diesem Grund müssen die mit dem Euroraum verbundenen heimischen Themen einen bevorzugten Platz in den Aktienportfolios einnehmen. Geplatzte Illusionen bezüglich der Schwellenländer, eine weltweite wirtschaftliche Abkühlung und ein Paradigmenwechsel in der Geldpolitik - all dies wird das Jahr 2016 für Anleger sicherlich mit sich bringen. Dass es aber zum Allerschlimmsten kommen wird, wie Schwarzmaler behaupten, ist zum Glück noch längst nicht ausgemacht.

    Igor de Maack





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