Ukraine – nur das große Geld
Das haben die sich wohl ganz anders vorgestellt in der Ukraine. Anscheinend herrscht hier noch ein sehr antiquiertes Bild vom Kapitalismus als Großkapitalismus, in dem es nur Millionäre und Milliardäre gibt.
Denn jetzt kommt ein neues Umtauschangebot für die im letzten Jahr ausgelaufenen Anleihen – und dieses Umtauschangebot entspricht dem alten.
Das Problem dabei ist, dass die neuen Anleihen, in die getauscht werden kann, eine Mindeststückelung von 100.000 US-Dollar besitzen.
Für diejenigen, die das nicht bringen, stehen zwei Sätze in dem Angebot, ein leicht zu verstehender und ein kaum verständlicher.
Der leichte lautet: „Bitte beachten Sie, dass Anmeldungen zum Umtausch ggf. nur in Höhe der Mindestnominale möglich ist.“
Und der schwierige: „Falls der Anspruch aus dem Umtausch unter den vorgegebenen Mindeststückelungen liegt, soll zu einem späteren Zeitpunkt ein Barausgleich für nicht nur 1.000 bzw. 100.000,00 teilbare Nominalbeträge erfolgen.“
Heißt das jetzt: Cash? Und wenn ja, wieviel? Und wann? Vor allem aber: Wie kann ich denn einen Anspruch aus dem Umtausch erwerben, wenn ich gar nicht zu Umtausch anmelden darf?
Aber vielleicht ist das alles zu akademisch gefragt. Ich habe jetzt erst einmal den Umtauschzettel unterschrieben, abgeschickt und harre der Dinge, die da kommen.
Cash zu bekommen, das war ja meine ursprüngliche Spekulation. Aber auch die Anleihen gefallen mir nicht schlecht. Da gibt es nämlich fünf neue Dollaranleihen aus 2015, das müssen eigentlich diejenigen sein, in die umgetauscht wird, und die notieren derzeit zwischen 88 und 100 %.
Das ist weit mehr als ich vorher gedacht habe. Aber warten wir mal den 8. April an, an dem das Umtauschangebot seine Deadline hat.