Deutsche Anleihen
Bund-Future steigt auf neues Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die starke Nachfrage nach als sicher geltenden Anlagen hält an. Am Mittwoch stieg der für den deutschen Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future erstmals über 164 Punkte. In der Spitze kletterte der Terminkontrakt auf 164,22 Zähler. Am frühen Abend lag das Rentenbarometer bei 163,97 Punkten, was einem Zuwachs um 0,31 Prozent zum Vortag entspricht.
Im Gegenzug gingen die Renditen, die sich aus Nominalzins und dem Kurswert errechnen, in den Sinkflug. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,28 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit April 2015. Zweijährige Schatzanweisungen rentierten erstmals mit weniger als minus 0,5 Prozent. Auch an anderen europäischen Rentenmärkten verringerten sich die Effektivzinsen, ebenso am amerikanischen Rentenmarkt.
Ein wesentlicher Grund für die starke Nachfrage nach Staatsanleihen ist die Suche nach Sicherheit. Hierzu tragen vor allem die schwachen Aktienmärkte bei. Für Renditedruck sorgen zudem fallende Zinserwartungen in den USA. So gilt es als unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank ihre Ende 2015 eingeleitete Zinswende bald fortsetzen wird. An den Märkten ist zunehmend die Rede davon, dass die Fed womöglich einen Fehler begangen habe, als sie sich im Dezember mit einer kleinen Zinsanhebung von ihrer jahrelangen Nullzinspolitik verabschiedet hat.
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Neue Nahrung erhielten derartige Einschätzungen von abermals enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA. Die Stimmung der amerikanischen Dienstleister fiel nach Daten vom Mittwoch im Januar auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Auch bei Analysten machen sich mittlerweile Sorgen breit, dass die unter dem Ölpreisverfall leidende Energiebranche nicht nur die restliche Industrie, sondern auch die gesamt US-Wirtschaft schwächen könnte. Baldige Zinsanhebungen werden deswegen unwahrscheinlicher. "Aussichten auf eine Zinsanhebung im März scheinen zu verblassen", kommentierte das Analysehaus Capital Economics./bgf/jha/