Pharmakonzern AstraZeneca erwartet schrumpfenden Gewinn - Patentablauf
LONDON (dpa-AFX) - Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca rechnet wegen der Generika-Konkurrenz im neuen Jahr mit einem Ergebnisrückgang. Unter anderem wegen des Auslaufens der Exklusivität für den Blutfettsenker Crestor in den USA sei mit einem Rückgang von Umsatz und operativem Ergebnis im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zu rechnen, teilte AstraZeneca am Donnerstag in London mit. Crestor ist der Umsatzschlager des Unternehmens. Immerhin konnte einer der Hoffnungsträger, das Herzmittel Brilinta, im vergangenen Jahr kräftig zulegen.
Im Abschlussquartal 2015 steigerte der Pharmakonzern seinen Umsatz währungsbereinigt um zwei Prozent auf 6,4 Milliarden US-Dollar (5,8 Mrd Euro). Das war mehr als von Analysten erwartet wurde. Inklusive Währungseffekten ging der Umsatz jedoch um fünf Prozent zurück. Das operative Ergebnis im Kerngeschäft stieg im Einklang mit den Analystenerwartungen auf 1,56 Milliarden Dollar oder 0,94 Dollar je Aktie. Das war währungsbereinigt ein Plus von 22 Prozent.
Lesen Sie auch
Angesichts der Generika-Konkurrenz bei den bisherigen Umsatzschlagern setzen die Briten wie auch andere große Pharmakonzerne auf Neuentwicklungen, ein Schwerpunkt ist die Krebsforschung (Onkologie). Das Mittel Tagrisso gegen Lungenkrebs und Lynparza bei Eierstockkrebs sind neue Hoffnungsträger. Auch von seiner immunonkologischen Pipeline verspricht sich das Unternehmen Erfolge. Dabei wird das körpereigene Abwehrsystem genutzt, um Krebszellen anzugreifen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete AstraZenca insgesamt sechs Neuzulassungen, für das neue Jahr sind wieder sechs Einreichungen geplant./nmu/she/stb