Deutsche Bank, Commerzbank – neuer Milliardenschock aus den USA?
Ganz abschließend ist die Frage noch nicht geklärt, ob sich unter einigen Bären-Kostümen auf dem Parkett nicht doch ein paar Bullen versteckt haben. Aus technischer Sicht wäre es wichtig, wenn die Käufer mal wieder ihre Muskeln spielen lassen, denn der DAX steht mit 9.340 Punkten an einer wichtigen Unterstützung. Welche Gefahren drohen, wenn die Bastion fällt, haben wir im gestrigen Webinar ausführlich besprochen – hier geht es zur Aufzeichnung. Auch fundamental sieht die Lage nicht gerade verlockend aus, die Bewertungsschere vergrößert sich sogar.
Prächtige Stimmung in den Karnevalshochburgen und Katzenjammer auf dem Parkett – so sieht der Start in den Februar aus. Rund 18 Prozent verlor der DAX – hier in der vor- und nachbörslichen Indikation – bereits ausgehend vom Hoch von Anfang Dezember, eine klare Botschaft. Doch der Rückschlag hat auch eine positive Seite.
Denn mit den Verlusten haben sich die Bewertungsrelationen wieder etwas verbessert, der DAX ist günstiger als noch vor ein paar Monaten. Maßgeblich zur Beurteilung sind die Konsensschätzungen für die kommenden zwölf Monate, was zu einem KGV für den DAX von 11,9 führt. Die Bewertung liegt damit auf einem ähnlichen Niveau wie Anfang 2015. Ein Großteil der Sorgen vor einer spürbaren konjunkturellen Schwäche der Weltwirtschaft dürfte somit in den Kursen eingepreist sein.
Unternehmen müssen liefern
Dennoch wird der Markt gemieden, denn die unterstellten Gewinnprognosen sind vor dem Hintergrund der zahlreichen Warnsignale mit viel Unsicherheit behaftet und könnten sich als zu optimistisch erweisen. Sollten hier nach der laufenden Berichtssaison Anpassungen notwendig werden, trüben sich auch wieder die Bewertungsrelationen ein. Die jüngsten Bilanzen von Infineon und Daimler können vor allem in der Disziplin “Ausblick” nicht überzeugen.
In der kommenden Woche stehen daher die Blue Chips im Fokus unserer Webinare:
09.02. Euer Egmond – Anmeldung hier
09.02. Deutsche Bank, Daimler, K+S – Zähneklappern vor der Berichtssaison, 19 Uhr – Anmeldung hier
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10.02. Gibt ihm SauRiß! – Anmeldung hier
11.02. Opernturm Live, 18.30 Uhr – Anmeldung hier
Bewertungsschere wird größer
Mit Blick auf die einzelnen Sektoren ergeben sich ebenfalls Unterschiede. Defensive und bisher teure Branchen sind während der Korrektur kaum attraktiver geworden, während vor allem die stark zyklischen Titel einen kräftigen Abschlag aufweisen. Die Bewertungen zwischen den verschiedenen Branchen sind somit tendenziell weiter auseinandergelaufen.
Ausgesuchte Hebelprodukte für aktive Anleger in der Tabelle – weitere in unserer ISIN-Liste. Schauen Sie gerne rein.
Produkt | WKN | Produkt | WKN |
Bund Future Long Hebel 25 | TD50B9 | DAX Long Hebel 22 | UT2WT8 |
Bund Future Short Hebel 40 | TD2VT7 | DAX Short Hebel 8 | CD0SDW |
EUR/USD Turbo Long Hebel 16 | PB1ZRL | Gold Long Hebel 14 | DX78ET |
Euro Dollar Short Hebel 14 | CD0XYJ | Gold Short Hebel 16 | XM8W90 |
Brent Long Hebel 2 | PB2L1V | S&P 500 Short Hebel 12 | PB1Z5P |
Silber Long Hebel 6 | SG01G1 | S&P 500 Long Hebel 8 | XM7LRU |
Versorger und Telekommunikationswerte weisen kaum größere Abschläge auf. Kräftig unter die Räder kamen hingegen Automobil-, Chemie- und Industrietitel wie Daimler, Bayer und ThyssenKrupp. Hier spiegelt sich deutlich die Skepsis der Investoren mit Blick auf die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft wider.
Gleiches gilt für die Banken, sowohl in den USA als auch in Europa und Deutschland steht der Sektor wegen dem Engagement in hochverzinste Anleihen aus dem Ölsektor schwer unter Druck. Laut einer Studie des US-Vermögensverwalters Bernstein beträgt das mögliche Ausfallrisiko bis 2019 rund 73 Mrd. Dollar. Davon entfielen ungefähr 13,5 Mrd. Dollar auf 13 europäische Banken. Sollten sich die Befürchtungen allerdings als übertrieben herausstellen, könnten die zuletzt arg gebeutelten Branchen auch die stärkste Erholung zeigen. Voraussetzung dafür wären aber eine überzeugende Berichtssaison und eine Serie von soliden Konjunkturdaten, vor allem aus China.