Sondereffekte drücken auf Unicredit-Gewinn - Erträge stagnieren
MAILAND (dpa-AFX) - Die italienische Großbank Unicredit hat 2015 wegen einer Reihe von Sondereffekten und einem stagnierendem Geschäft weniger verdient. Der Überschuss sei um knapp 16 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro gefallen, teilte die HypoVereinsbank-Mutter am Dienstag in Mailand mit. Verantwortlich für den Gewinnrückgang waren unter anderem die Kosten für den Konzernumbau, Abschreibungen auf Beteiligungen sowie höhere Kosten für neue Auflagen. Experten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Gewinnrückgang gerechnet. Die Erträge gingen leicht auf 22,4 Milliarden Euro zurück.
Die Dividende soll trotz des Gewinnrückgangs unverändert bei 12 Cent je Anteil liegen - diese könne bar oder in Aktien der Bank bezahlt werden. Die Unicredit hatte im November den Abbau von 18 200 oder zirka 14 Prozent der Stellen angekündigt. Davon betroffen ist auch die deutsche Tochter HypoVereinsbank. Hier sollen insgesamt 2300 Vollzeitstellen wegfallen. Allerdings ist ein Teil davon im Zuge der Halbierung der Anzahl der Filialen in den vergangenen Monaten schon geschafft. Nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX vom November sollen nun noch rund 1000 Stellen bei der HVB gestrichen werden.
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Die Aktie stand auch nach Bekanntgabe der Zahlen weiter unter Druck. Das Kursminus belief sich zuletzt auf knapp sechs Prozent. Seit Ende 2015 verlor die Aktie wegen der Sorgen über den Zustand der italienischen Banken fast 45 Prozent und liegt auf dem tiefsten Stand seit Mitte 2012. Das Papier ist damit einer der schwächsten Titel unter den europäischen Banken./zb/stb