Insolvenzantrag
Jetzt also doch: German Pellets ist pleite!
Es war nur eine Frage der Zeit, jetzt ist es offiziell: German Pellets ist pleite! Der Brennstoffhersteller stellte am Mittwoch einen Insolvenzantrag.
Das Insolvenzgericht prüfe den Antrag jetzt, teilte das Amtsgericht Schwerin mit. Über den Inhalt des Antrags wurden keine Angaben gemacht. Laut „Handelsblatt“ sei eine in Insolvenz in Eigenverwaltung geplant. Stimme das Insolvenzgericht zu, könnte German Pellets seine Insolvenzmasse unter Aufsicht eines Sachverwalters selbst verwalten, heißt es.
Der Insolvenzantrag kommt wenig überraschend. Im Gegenteil, zuletzt überschlugen sich die Ereignisse rund um den angeschlagenen Brennstoffhersteller. Dieser hatte seine erst gestern eine für Mittwoch anberaumte Gläubigerversammlung in Wismar grundlos abgesagt. Auf der Versammlung sollte es um eine Anleihe mit einem Volumen von 52,4 Millionen Euro gehen, die zum 1. April hätte zurückgezahlt werden müssen. In der vergangenen Woche hatte zudem bereits die German-Pellets-Tochter FireStixx Insolvenz anmelden müssen (Mehr dazu hier: German Pellets – Es brennt lichterloh! Erstes Tochterunternehmen offiziell pleite).
Insolvenz in Eigenregie wäre "Täuschung der Anleger"
Erst die Tochter, jetzt also die Mutter. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, sollen einige Geldgeber allerdings wenig erfreut über die geplante Insolvenz in Eigenregie sein. Das Problem: Lässt das Insolvenzgericht die Eigenverwaltung zu, wäre German-Pellets-Chef Peter Leibold weiterhin mit an Bord. Anlegeranwalt Marc Gericke spricht von einer „Täuschung der Anleger“. Dem Bericht zufolge wollen einige Investoren deshalb dagegen stimmen.
Offenbar schmieden die größten Gläubiger seit Tagen im Hintergrund heimlich Koalitionen. So sollen unter anderem die Commerzbank, die Kreditversicherer Euler Hermes und Coface sowie die Bundesagentur für Arbeit eine Art „vorläufigen Gläubigerausschuss“ gebildet haben, heißt es.
Update: Das Gericht hat eine Insolvenz in Eigenverantwortung abgelehnt. Mehr dazu finden Sie hier.