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    RATING/ DBRS  522  0 Kommentare Portugal anfällig wegen hohem Schuldenstand

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ratingagentur DBRS hat die neue portugiesische Regierung gewarnt. "Der hohe Schuldenstand macht das Land anfällig für Schocks", schrieb der für Portugal zuständige Analyst Adriana Alvarado in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung. Ein überraschend schwaches Wirtschaftswachstum wäre eine große Gefahr für die Schuldenentwicklung.

    Die Einschätzung von DBRS ist für Portugal von großer Bedeutung. Die kanadische Agentur ist die einzige, die portugiesische Anleihen nicht im Ramschbereich sieht. Ende April will sie das Rating überprüfen. Bei einer Herabstufung dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) ohne ein neues Hilfsprogramm keine Anleihen mehr kaufen.

    Insgesamt blieben die Wachstumsaussichten für das Land schwach, so DBRS. Dies sei auch eine Gefahr für eine nachhaltige Verbesserung der öffentlichen Finanzen. "DBRS wäre besorgt, falls die portugiesische Wirtschaft nicht nachhaltig wächst", hieß es in der Mitteilung.

    Die zuletzt gestiegenen Finanzierungskosten dürften eine negative Auswirkung auf den Schuldenstand haben, so DBRS. So waren die Renditen zehnjähriger portugiesischer Staatsanleihen am Donnerstag erstmals seit März 2014 über vier Prozent gestiegen. Die Schuldenaufnahme dürfte für Portugal künftig also teurer werden.

    Ein wesentlicher Grund für die wachsende Skepsis der Anleger ist laut Volkswirten die Politik der neuen Linksregierung Portugals. Diese will einen Teil der Wirtschaftsreformen der konservativen Vorgängerregierung rückgängig machen, Ausgabenkürzungen zurückzunehmen und einige Staatsausgaben erhöhen. Die neue Regierung wolle zwar die Haushaltskonsolidierung fortsetzen, allerdings mit einem schwächeren Tempo, so DBRS. Dies erhöhe die Risiken. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte Portugal aufgefordert, alles zu tun um den Unsicherheiten an den Finanzmärkten entgegenzutreten./jsl/he




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