Versorgungslücke
Altersvorsorge selbst gestalten
Angesichts der demografischen Entwicklung sollte sich jeder beizeiten um seine Altersvorsorge kümmern. Die klassischen Altersvorsorgeprodukte, Renten- und Lebensversicherungen, leiden unter den derzeitigen niedrigen Zinsen. Nach wie vor werden sie aber oft genug abgeschlossen, vor allem in der Variante der Rürup- und Riester-Versicherungen. Hier locken die staatlichen Förderungen. Das Problem hierbei ist nur, dass sich viele dieser Vorsorgeprodukte, wenn man sie nüchtern durchrechnet, selbst mit der staatlichen Förderung nicht rentieren.
Die Frage ist, wie man sonst fürs Alter sparen kann. Ich halte hierfür Fonds-Sparpläne für sehr geeignet. Wie macht man das richtig? Meiner Meinung nach sollte man mit einer Zielanalyse beginnen. Dazu überlegt man sich, welchen monatlichen Betrag man im Alter voraussichtlich benötigen wird. Davon zieht man die Monatsrenten ab, die einem die staatliche Rentenversicherung und eventuell die betriebliche Altersvorsorge in Aussicht stellen. Was noch abzudecken ist, ist die sogenannte Rentenlücke.
Als zweiten Schritt überlegt man sich, welches Zielvermögen man im Alter benötigt, um die berechnete Rentenlücke zu schließen. Dabei kann man ohne weiteres einen Kapitalverzehr zulassen. Will man beispielsweise ab dem Alter von 67 monatlich einen Betrag von 1000 Euro zusätzlich zu seinen sonstigen Renteneinkünften, dann ist ein Vermögen von rund 400.000 Euro notwendig. Diesem Kapital kann man monatlich das gewünschte Geld entnehmen und mit 100 Jahren hätte man immer noch etwas über 100.000 Euro übrig.
Im dritten Schritt legt man den Sparplan fest, um das Zielvermögen erreichen zu können. Wichtig ist natürlich, welchen Sparbetrag man monatlich zur Seite legen kann. Darauf bezogen berechnet man die notwendige Zielrendite. Kann man zum Beispiel über 30 Jahre 1.000 Euro pro Monat ansparen, dann genügt eine Rendite von einem Prozent, um das Ziel von 400.000 Euro zu erreichen. Kann man hingegen monatlich nur 500 Euro zur Seite legen, so ist eine Rendite von fünf Prozent notwendig. Je nachdem kann sich der Sparer risikoreichere oder risikoärmere Investmentfonds aussuchen.
Der Vorteil dieses Vorgehens besteht in der hohen Flexibilität. Ferner kann man hier sehr gut die Kosten minimieren, insbesondere wenn man ETFs wählt.
Lesen Sie auch