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    APA ots news: Österreichs Wirtschaft im Spannungsfeld zwischen Konjunkturimpulsen und außenwirtschaftlichen Risiken

    Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators vom Februar 2016

    Wien (APA-ots) - Seit Jahresbeginn sind die globalen Konjunkturrisiken

    gestiegen. Verluste an den internationalen Aktienbörsen, die

    wirtschaftliche Abkühlung in wichtigen aufstrebenden

    Volkswirtschaften wie China und politische Krisenherde - allen voran

    der Bürgerkrieg in Syrien - nähren die Sorgen um eine Dämpfung der

    weltwirtschaftlichen Entwicklung. Diesem ungünstigen

    außenwirtschaftlichen Umfeld wirken im ersten Halbjahr 2016 jedoch

    starke inländische Konjunkturimpulse entgegen. Die öffentlichen

    Ausgaben im Zusammenhang mit dem Zustrom von Flüchtlingen wirken

    kurzfristig ebenso wachstumsfördernd wie die Entlastung der privaten

    Haushalte im Zuge der mit Jahresbeginn in Kraft getretenen

    Steuerreform. Noch sollten diese Sonderfaktoren stark genug sein, um

    im ersten Halbjahr ein vergleichsweises robustes Wachstum der

    österreichischen Wirtschaft zu ermöglichen. Die OeNB erwartet daher

    im Rahmen ihrer vierteljährlichen Kurzfristprognose für das erste und

    zweite Quartal 2016 ein Wachstum des realen BIP von jeweils +0,5 %

    (saison- und arbeitstägig bereinigt, Trend-Konjunktur-Komponente,

    gegenüber dem Vorquartal). Die Prognose für das erste Quartal wurde

    zwar gegenüber der letzten Veröffentlichung im November unverändert

    gelassen, die Abwärtsrisiken haben sich in den letzten Wochen jedoch

    deutlich erhöht.

    Zu Jahresbeginn haben Verluste an den internationalen Aktienmärkten

    zu einer zunehmenden Verunsicherung beigetragen. Gleichzeitig sind

    die Rohstoffpreise weiter gesunken. Während angebotsseitige

    Preisrückgänge grundsätzlich das Wachstum der Weltwirtschaft stützen,

    ist die aktuelle Entwicklung zumindest teilweise der geringen

    Nachfrage in wichtigen Märkten geschuldet und daher eher als ein

    Krisensignal zu interpretieren. Insbesondere der Energiebedarf der

    größten aufstrebenden Volkswirtschaft, China, ist konjunkturbedingt

    zurückgegangen. Chinas Wirtschaft wuchs 2015 um 6,9 %, der niedrigste

    Wert seit 25 Jahren. Das Wachstumsziel für 2016 wurde auf 6,5 %

    zurückgenommen.

    Die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Industrieländer sind

    aktuell noch gering. Das Wachstum in den USA kühlte sich zwar im

    vierten Quartal des Vorjahres in Folge der Aufwertung des US-Dollar

    ab, die Aussichten für 2016 sind aber aufgrund einer intakten

    Binnenkonjunktur weiterhin positiv. Der Euroraum ist 2015 auf einen

    moderaten Wachstumspfad eingeschwenkt. Im vierten Quartal wuchs die

    Euroraumwirtschaft um 0,3 % gegenüber dem Vorquartal. Deutlich

    stärker ist die wirtschaftliche Dynamik zurzeit in Osteuropa, wo das

    BIP in den meisten Ländern im vierten Quartal um rund 1 % zulegen

    konnte. Von dieser Entwicklung kann auch die österreichische

    Exportwirtschaft profitieren. Gemäß den jüngsten Ergebnissen des

    OeNB-Exportindikators haben Österreichs Unternehmen 2015 um knapp 3 %

    mehr Güter im Ausland abgesetzt als noch im Jahr zuvor.

    Die verfügbaren Vorlaufindikatoren wie LKW-Fahrleistungsdaten oder

    die Exportauftragseingänge lassen eine Fortsetzung des

    Wachstumskurses im ersten Quartal 2016 erwarten, auch wenn die

    Dynamik angesichts der skizzierten Unsicherheiten verhalten bleiben

    wird.

    Stärkere positive Impulse werden in der ersten Jahreshälfte 2016

    aber von der Inlandsnachfrage erwartet. Die Investitionskonjunktur

    hat sich, getragen von den konjunkturreagiblen

    Ausrüstungsinvestitionen, bereits 2015 verbessert. Hinzu kommt, dass

    der Konsum in der ersten Jahreshälfte 2016 von zwei Sondereffekten

    gestützt wird. Die Ausgaben für Flüchtlinge wirken wie ein

    defizitfinanziertes Konjunkturprogramm und schlagen sich insbesondere

    in höheren öffentlichen Konsumausgaben nieder. Darüber hinaus ist mit

    Jahresbeginn die im Frühjahr 2015 beschlossene Steuerreform in Kraft

    getreten, die zu einer spürbaren Entlastung der privaten Haushalte

    und zu einer Belebung des privaten Konsums führt. Diese beiden

    Sondereffekte werden in den ersten zwei Quartalen des Jahres 2016

    jeweils 0,2 Prozentpunkte zum Wachstum beitragen. In Folge wird sich

    das Wirtschaftswachstum von 0,3 % im vierten Quartal 2015 auf jeweils

    0,5 % in den beiden ersten Quartalen des Jahres 2016 beschleunigen.

    Klammert man die Sondereffekte aus, verbleibt jedoch eine nur

    moderate konjunkturelle Grunddynamik, die beträchtlichen Risiken

    unterliegt.

    Der nächste OeNB-Konjunkturindikator wird im Mai 2016

    veröffentlicht.

    Rückfragehinweis:

    Oesterreichische Nationalbank

    Dr. Christian Gutlederer

    Pressesprecher

    (+43-1) 404 20-6900

    christian.gutlederer@oenb.at

    www.oenb.at

    Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

    *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

    INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

    OTS0041 2016-02-19/10:00





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