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Kion erwartet starke Gabelstapler-Verkäufe in Westeuropa
WIESBADEN (dpa-AFX) - Ein florierender Warenhandel in Westeuropa dürfte die Verkäufe von Gabelstaplern und Lagertechnik bei Kion weiter ankurbeln. Der Konzern mit Marken wie Linde und Still rechnet nach einem Rekordjahr 2015 allerdings mit einem etwas langsameren Wachstum 2016. Der Markt werde "immer wettbewerbsintensiver", erklärte Konzernchef Gordon Riske am Donnerstag bei der Vorlage der endgültigen Bilanz in Wiesbaden.
Schon im vergangenen Jahr hatten starke Verkäufe auf dem wichtigen Heimatkontinent bei Kion für Rekordgeschäfte gesorgt. Der boomende Online-Handel treibe insbesondere die Nachfrage nach Lagertechnik für Warenhäuser, erläuterte Analyst Philippe Lorrain von der Berenberg Bank. Er lobte in diesem Zusammenhang die Übernahme des Automatisierungs-Spezialisten Egemin durch Kion. Das dürfte seiner Meinung nach die Aktie weiter beflügeln.
In einem schwachen Markt rutschte die im MDax notierte Kion-Aktie am Donnerstag zuletzt allerdings mit 1 Prozent ins Minus auf 46,52 Euro. Damit steht sie jedoch weiterhin nahe ihres im Dezember erreichten Rekordhochs von 48,90 Euro. Kion profitiere von der wirtschaftlichen Erholung in Westeuropa, erklärte Analyst Sebastian Ubert von der französischen Bank Societe Generale .
Kion hatte im vergangenen Jahr den Auftragseingang und den Umsatz um jeweils rund 9 Prozent gesteigert, wobei dem Unternehmen auch der schwache Euro im Export zugute kam. Kion erwartet nun im laufenden Jahr im besten Falle einen Zuwachs von rund 5 Prozent: Der Auftragseingang soll zwischen 5,35 und 5,50 Milliarden Euro und der Umsatz zwischen 5,20 und 5,35 Milliarden Euro herauskommen. Auch der Gewinn soll weiter steigen.
Hintergrund des vorsichtigen Optimismus ist eine weiterhin schwache Nachfrage aus Russland und Brasilien. Der chinesische Markt bleibe auch im laufenden Jahr herausfordernd, dürfte sich aber stabilisieren, erklärte Kion. Triebfeder des Wachstums soll neben dem Kernmarkt Westeuropa das Geschäft in Nordamerika bleiben. Auch der Rivale Jungheinrich hatte zuletzt von einem gut laufenden Europa-Geschäft profitiert.
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Unterm Strich hatte Kion im vergangenen Jahr 221 Millionen Euro verdient - das war ein Plus von 24 Prozent, wie Kion bereits im Februar bekanntgegeben hatte. Nach dem guten Abschneiden sollen die Aktionäre nun eine um 40 Prozent höhere Dividende von 77 Cent je Anteilsschein erhalten. Hauptprofiteur davon ist der chinesische Großaktionär Weichai, der rund 38 Prozent der Anteile hält./das/nmu/stb