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    Brexit-Risiken  4379  0 Kommentare In or Out? Brexit führt zu gravierendem Schock

    Viel wird spekuliert dieser Tage: Für wen ist der Brexit schlechter, die EU oder Großbritannien? Eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC kommt zum Ergebnis: Die britische Wirtschaft stünde vor einem Schock.

    „Eines der größten Risiken für 2016 wäre die erneute Drohung, dass die Eurozone auseinanderfällt“, glaubt Didier Saint-Georges, Mitglied des Investment Komitees bei Carmignac. „Die politischen Spannungen, welche wir derzeit beobachten, befeuern dieses Szenario.“ Zu diesen politischen Spannungen gehört auch die Brexit-Debatte. Am 23. Juni stimmen die Briten über den Verbleib in der Europäischen Union ab. „Das Thema Brexit könnte an den Kapitalmärkten für Volatilität sorgen“, ergänzt Laurent Van Tuyckom, leitender Manager des Petercam Equities Europe Dividend. Was passieren könnte, wenn Großbritannien aus der EU aussteigt, untersucht die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC im Auftrag des Industrieverbandes CBI: Bis 2020 würden sich die Kosten für Großbritannien auf 100 Milliarden Pfund, das sind 128 Milliarden Euro, summieren. Gleichzeitig seien 950.000 Jobs gefährdet, so die Nachrichtenagentur „Reuters“. So würden die negativen Folgen für Handel und Investitionen die Einsparungen durch den Brexit auffressen. „Selbst im besten Falle käme es zu einem gravierenden Schock für die britische Wirtschaft", resümiert CBI-Geschäftsführerin Carolyn Fairbairn.

    Besonders hart treffen würde ein Austritt Großbritanniens die Banken in London. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Anwaltskanzlei Clifford Change. „Auf Banken und Investmentfirmen kommen infolge neuer Beschränkungen für grenzüberschreitende Geschäfte wahrscheinlich deutliche nachteilige Folgen zu“, zitiert die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ die Autoren. Wirtschaftliche Beziehungen zu den früheren EU-Partnern seien unklar und nachteilig für die Geschäftsplanungen. 

    Referendum: Segen und Fluch 

    Alexander Graf Lambsdorff, Vizepräsident des Europaparlaments, nennt das britische Referendum einen Segen und Fluch zugleich: „Ein Segen, weil in der Öffentlichkeit endlich eine europapolitische Debatte geführt wird. Ein Fluch, weil manche Ideen der britischen Politik nur darauf hinauslaufen, noch mehr Sand ins Getriebe zu streuen.“ Es sei gut, dass man über das Kernproblem der EU rede: „die dramatische  Machtverschiebung zu Gunsten Deutschlands und zu Lasten Frankreichs, das sich durch sozialistische Wirtschaftspolitik immer weiter schwächt.“ Dabei brauche Europa ein starkes Frankreich. Andererseits könne man Europa gleicht dicht machen, wenn jedes nationale Parlament mit einem Veto Gesetzgebungsvorschläge der EU verhindern könnte. Gleichzeitig sei Großbritannien aus politischer Sicht zwar mühsam, aber als „marktwirtschaftlich orientiertes Land mit einer toleranten Gesellschaft, einer exzellent funktionierenden Demokratie und einer großen Offenheit gegenüber Freihandel für einen Liberalen ein Paradies“. 

    Brexit auch für Europäische Union eine Gefahr

    „Geopolitisch ist die Europäische Union auf Großbritannien angewiesen“, warnt Matthias Thibaut, Korrespondent von Handelsblatt und Tagesspiegel. Für Europa könne ein Austritt mehr Folgen haben, als viele annehmen. Das BIP und die Bevölkerung würden sinken, der EU drohe ein enormer Reputationsverlust. Zudem könne sich die Balance innerhalb der EU verschieben: Deutschland stände als alleiniger Hegemon da, wäre aber gleichzeitig auch stärker von den Mittelmeerländern abhängig. Wichtige Wirtschaftspartner Großbritanniens, wie die Niederlande und Irland könnten Großbritannien zudem folgen. „Damit könnte alles in Rutschen kommen.“ Großbritannien dagegen sieht der Experte weniger gefährdet: „London ist die heimliche Hauptstadt der Welt, bis 2030 wird sie um weitere 2,3 Millionen Menschen anwachsen, schon heute leben 4.960 Superreiche in der Stadt. Großbritannien wird auch ohne EU auf absehbare Zeit ein Global Player bleiben“. 

    (TL) 





    Verfasst von 2Euro Advisor Services
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