OMV

Milliardenverlust!

Lieber Leser,

OMV ist ein österreichischer Öl- und Gaskonzern und gliedert sich in die Bereiche Raffinerie & Marketing, Exploration & Produktion sowie Erdgas. Zur Gruppe gehören daneben integrierte Kunststoff- und Chemieunternehmen. Der Konzern betreibt rund 4.100 Tankstellen in 11 Ländern. Der Staat ist zu 31,5% an OMV beteiligt.

Der Ölpreisabsturz hat OMV im vergangenen Jahr einen Milliardenverlust beschert. Die Neubewertung der Öl- und Gasvorkommen zwang zu Abschreibungen von 2,8 Mrd €. Ein positives Ergebnis im Raffinerie- und Tankstellengeschäft verhinderte Schlimmeres. Der Umsatz ging um 37,3% zurück und die tägliche Fördermenge um 2% auf 303.000 Barrel. Trotz des hohen Verlustes sollen die Aktionäre eine Dividende von 1,00 € pro Aktie erhalten, die aber vollständig mit Fremdkapital finanziert wird.

Wichtigstes Ziel ist ein ausgeglichener freier Cashflow nach Dividendenzahlung. Entsprechend wird der Sparkurs verschärft. Geplant sind Investitionskürzungen in die oftmals erfolglose Exploration. Stattdessen will OMV entwickelte Vorkommen zukaufen. Dabei konzentriert sich der Konzern vorrangig auf die Golfregion, den Iran und Russland.

Über einen Vermögenstausch mit Gazprom will sich OMV an sibirischen Vorkommen beteiligen. Dort liegen die Produktionskosten bei 2 $ pro Barrel und nicht bei 13 $ wie im OMV-Durchschnitt. Kommt der Deal zustande, könnte OMV ab 2020 in Russland täglich 50.000 Barrel fördern und damit sein Problem mit der Reserveersatzrate lösen, die 2015 von 64 auf 44% gesunken ist. Unter 100% hat das Upstream-Geschäft keine Zukunft. Zudem wird der Verkauf von Randaktivitäten wie Petrol Ofisi und der Anteile an der Pipeline-Gesellschaft Gas Connect Austria forciert.

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Dieser Gastbeitrag wurde uns freundlicherweise von „Die Aktien-Analyse“ zur Verfügung gestellt.