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    ETF Securities – Ausblick April 2016  1685  0 Kommentare Die Konjunkturerholung dürfte die Goldpreise nicht aus der Bahn werfen

    Gold, ein defensiver Wert

    In unserem Artikel Durch geldpolitische Politikfehler entsteht ein gutes Aufwärtspotenzial für Gold[1] stellten wir ein Modell vor, das zeigte, dass der Goldpreis positiv mit der Inflation und der Anlegerstimmung für Gold (gemessen anhand der spekulativen Nettoposition) korreliert und negativ mit den langfristigen nominalen Renditen und dem handelsgewichteten US-Dollar. Wir schlagen vor, das Modell durch eine weitere Variable, einen Indikator für den Konjunkturzyklus, zu erweitern. Diese intern entwickelte Kennzahl hat die folgenden Bestandteile[2]:

    1.        US-Haushaltsdefizite

    2.       Konjunkturelle Frühindikatoren

    3.       Differenz zwischen Verbraucher- und Erzeugerpreisinflation (stellvertretend für die Gewinnmargen der Unternehmen)

    Der Indikator ist in seinem Verhalten mit der Produktionslücke vergleichbar, erfordert aber kein Rätselraten über die Höhe der potenziellen Produktion und ist aktueller als die Produktionslücke, die das Congressional Budget Office veröffentlicht. Obwohl viele Variable des bestehenden Modells eine gewisse Beziehung zum Konjunkturzyklus aufweisen, werden die Haushaltsdefizite und Unternehmensmargen nicht gut erfasst.

    Die Aufnahme dieser neuen Variablen in das Modell verbessert das korrigierte Bestimmtheitsmaß R2 von 64% auf 68%. Diese statistische Messgröße gibt an, wie nahe die Messdaten an der korrigierten Regressionsgerade liegen. Sie ist mit den Goldpreisen negativ korreliert, was den defensiven Qualitäten von Gold entspricht. Sie ist auf dem 1%-Niveau statistisch signifikant, und das verbesserte Modell hat im Rahmen unserer Out-of-Sample-Tests gut funktioniert.

     

    Die bestimmenden Faktoren der GoldzyklenDas Modell zeigt an, dass die USA in eine stärkere Phase des Konjunkturzyklus eintreten (d. h. die Produktionslücke ist positiv), was die Goldpreise belasten dürfte. Dennoch sind wir der Meinung, dass andere Komponenten des Modells, die höhere Inflation und der abwertende US-Dollar, zum weiteren Anstieg der Goldpreise führen.

    Bevor wir das Modell um eine neue Variable erweitern, untersuchen wir, wie beständig ihre Relevanz in den letzten Goldpreiszyklen war. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir so viele historische Daten wie möglich in das Modell aufnehmen sollten. Damit wir erkennen können, wann es seinen Zweck erfüllt (und wann nicht), haben wir die Zeitreihen geteilt, um dessen Leistungsfähigkeit in den verschiedenen Goldzyklen überprüfen zu können. Die Balken stehen für jeweils separate Goldzyklen (seit 1974).


    ETF Securities
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    ETF Securities ist einer der weltweit führenden, unabhängigen Anbieter von börsennotierten Rohstoffprodukten (ETPs) und bietet eine umfangreiche Palette an börsennotierten Aktien-, Rohstoff- und Währungsprodukten an. Das Unternehmen hat im Jahr 2003 das erste börsennotierte, physisch hinterlegte Gold-Produkt emittiert. Mittlerweile bietet ETF Securities über 300 ETPs in den Assetklassen Rohstoffe, Währungen und Aktien an, die an den wichtigsten Börsen weltweit notiert sind.
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    Verfasst von ETF Securities
    ETF Securities – Ausblick April 2016 Die Konjunkturerholung dürfte die Goldpreise nicht aus der Bahn werfen Der Anstieg der Inflation und die Abschwächung des US-Dollar sind für den Goldpreis positiv. Andererseits könnte sich eine Aufwärtsbewegung des Konjunkturzyklus als Belastung für die Goldpreise erweisen. Wenngleich der Konjunkturzyklus unseres Erachtens eine wichtige Triebfeder für die Goldpreise ist, scheint diese Entwicklung jedoch relativ neu zu sein. Setzen sich die alten Beziehungen wieder durch, könnten sich die defensiven Qualitäten von Gold verflüchtigen. Nimmt die Fed die Anhebung der Zinsen im Juni 2016 wieder auf, ist Gold mit etwa 1250 USD fair bewertet. Wir sind weiterhin der Ansicht, dass der Fed vor unseren Augen ein geldpolitischer Fehler unterläuft, weil sie die Normalisierung der Zinsen zu langsam angeht.

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