Devisen
Aussicht auf steigende US-Zinsen drückt Eurokurs unter 1,12 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Donnerstag mit der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA erstmals seit Ende März unter 1,12 Dollar gefallen. Zeitweise sank der Kurs am Nachmittag bis auf 1,1180 US-Dollar und konnte sich zuletzt wieder etwas auf 1,1219 Dollar erholen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,1197 (Mittwoch: 1,1279) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8931 (0,8866) Euro.
Händler begründeten den schwächeren Eurokurs mit einer allgemeinen Dollar-Stärke. Am Markt ist die Erwartung einer schnellen Zinserhöhung in den USA deutlich gestiegen. "Vieles spricht für eine Zinsanhebung im Juni", sagte US-Notenbanker Jeffrey Lacker in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Lacker gilt als geldpolitischer "Falke", also als Notenbanker, der sich für eine straffe Geldpolitik einsetzt. Obwohl er derzeit im geldpolitischen Ausschuss der US-Notenbank Fed nicht stimmberechtigt ist, konnten seine Aussagen den Dollarkurs stützen.
Die US-Währung hatte bereits seit Mittwochabend von der Möglichkeit bald steigender Zinsen in den Vereinigten Staaten profitiert. Auslöser war das Protokoll der Fed zur jüngsten Zinssitzung Mitte April. Demnach scheint eine Fortsetzung der Ende 2015 begonnenen Zinswende in den USA viel näher zu liegen als bisher vermutet.
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Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,76585 (0,77485) britische Pfund , 123,17 (123,38) japanische Yen und 1,1089 (1,1086) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1246,25 (1272,90) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 35 340,00 (35 630,00) Euro./jkr/tos/he