ROUNDUP
Wal-Mart erfreut Anleger mit überraschendem Umsatzanstieg
BENTONVILLE (dpa-AFX) - Der größte US-Einzelhändler Wal-Mart wird nach einem überraschend soliden Jahresauftakt an der Börse gefeiert. Im ersten Quartal legten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,9 Prozent zu auf 115,9 Milliarden US-Dollar (103,6 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das Mini-Plus kam an der Börse gut an, denn Analysten hatten mit einem Umsatzrückgang gerechnet. Die Aktie startete zunächst 7,5 Prozent fester in den US-Handel.
"Wir sind stolz auf die Ergebnisse", verkündete Konzernchef Doug McMillon. Es gebe Dynamik in vielen Geschäftsbereichen. Bis auf Großbritannien hätten die Erlöse in allen Regionen zugelegt. Wal-Mart kämpft allerdings weiter mit dem starken Dollar, der Auslandseinnahmen nach Umrechnung in US-Währung verringert. Ohne diesen Wechselkurseffekt wäre der Umsatz um vier Prozent gestiegen.
HOHE KOSTEN FÜR RENOVIERUNGEN
Mau sieht es indes beim Gewinn aus: Hohe Kosten für Renovierungen und Schließungen von Filialen, Investitionen ins Online-Geschäft und höhere Gehälter drückten die Bilanz deutlich. Der Überschuss sank im Jahresvergleich um acht Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Wal-Mart hatte die Anleger aber bereits auf magere Zeiten eingestellt, so dass mit einem noch schwächeren Ergebnis gerechnet worden war.
Insgesamt lieferte der Konzern mit seinen Zahlen immerhin einen kleinen Lichtblick in der schwächelnden US-Einzelhandelsbranche. In dem Markt herrscht ein erbitterter Konkurrenzkampf, die klassischen Anbieter geraten zunehmend durch Internethändler wie Amazon unter Druck. Rivalen wie Target und Macy's kriselten zu Jahresbeginn.
KEIN BOOM IN SICHT
Doch auch bei Wal-Mart ist keinesfalls mit einem Boom zu rechnen. Zwar gab der Konzern für das zweite Quartal eine Gewinnprognose ab, die deutlich über den Erwartungen der Wall Street lag. Für das laufende Geschäftsjahr geht das Management aber weiterhin nur von einem Umsatz etwa auf Vorjahresniveau aus, beim Gewinn erwartet es sogar einen Rückgang um zwölf Prozent./hbr/stb/DP/jha