dpa-AFX Überblick
KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 24.05.2016
USA: Stärkster Anstieg der Neubauverkäufe seit 1986
WASHINGTON - Der Markt für neue Häuser in den USA hat im April überraschend stark Fahrt aufgenommen und den stärksten Anstieg der Verkäufe seit etwa 30 Jahren verzeichnet. Die Neubauverkäufe stiegen im Vergleich zum Vormonat um 16,6 Prozent auf auf das Jahr hochgerechnet 619 000 Einheiten, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte. So stark waren die Verkäufe seit 1986 nicht mehr gestiegen. Experten hatten nur mit einem Plus von 2,4 Prozent gerechnet. Der Vormonatswert wurde von 511 000 auf 531 000 Einheiten nach oben korrigiert.
Deutsche Wirtschaft wächst dank Binnennachfrage kräftig
WIESBADEN - Die deutsche Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten des Jahres kräftig gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, lag die Wirtschaftsleistung (BIP) im ersten Quartal 0,7 Prozent höher als im Schlussquartal 2015. Die Statistiker bestätigten damit vorläufige Ergebnisse von Mitte Mai. Das Wachstum war so stark wie letztmalig vor zwei Jahren.
ZEW-Konjunkturerwartungen überraschend eingetrübt
MANNHEIM - Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten haben sich im Mai überraschend eingetrübt. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für Deutschland fiel um 4,8 Punkte auf 6,4 Punkte, wie das ZEW am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg auf 12,0 Punkte gerechnet. Die Bewertung der aktuellen Lage verbesserte sich aber deutlicher als erwartet von 47,7 Punkte auf 53,1 Punkte.
Deutsche Elektroindustrie steigert Exporte
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FRANKFURT - Die deutsche Elektroindustrie hat im ersten Quartal des Jahres ihre Exporte um 2,8 Prozent auf 43,3 Milliarden Euro gesteigert. Größter Abnehmer waren erneut die USA, wie der Branchenverband ZVEI am Dienstag in Frankfurt berichtete. Hier wuchs der Wert der Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,2 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Auch der Export nach China entwickelte sich mit einem Plus von 2,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro noch leicht positiv. Der Hauptmarkt Eurozone verbuchte einen Zuwachs von 1,3 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro. Rückläufig waren die Elektro-Exporte nach Russland und Brasilien.
Frankreich: Geschäftsklima besser als erwartet
PARIS - In Frankreich hat sich das Geschäftsklima im Mai besser als erwartet entwickelt. Der Indikator für die Stimmung in den Unternehmen habe um einen Punkt auf 102 Punkte zugelegt, teilte das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris mit. Volkswirte hatten mit einem gegenüber dem Vormonat unveränderten Wert von 101 Zählern gerechnet. Der Indikator hat seit Juli 2015 nicht mehr unter seinem langjährigen Mittelwert von 100 Punkten gelegen.
EZB sieht Risiken für Finanzstabilität in Schwellenländern und Ölpreisen
FRANKFURT - Die Finanzstabilität im Euroraum wird nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) unter anderem durch die wirtschaftliche Entwicklung in den Schwellenländern und die Folgen des Ölpreisverfalls bedroht. Die Anfälligkeit infolge eines schwächeren Wachstums in großen Schwellenländern wie China sei seit Jahresbeginn gestiegen, teilte die EZB am Dienstag in Frankfurt mit. Auch drohe ein schwächeres Wachstum in China auf die gesamte asiatische Region auszustrahlen. Risiken sieht die Notenbank zudem in der hohen privaten Verschuldung vieler Schwellenländer, die darüber hinaus oft in ausländischer Währung aufgenommenen worden sei.
IWF plädiert für Schuldenerleichterungen für Griechenland
WASHINGTON - Vor den möglicherweise entscheidenden Griechenland-Gesprächen hat der Internationale Währungsfonds (IWF) Meinungsunterschiede mit Deutschland bekräftigt. Die Schuldenlast Griechenlands sei nicht nachhaltig, das Land brauche Schuldenerleichterungen, heißt es in einer vorläufigen Nachhaltigkeitsanalyse, die der IWF am Montag veröffentlichte. Deutschland lehnt das ab. Der IWF betonte, das Papier sei bisher nicht vom Vorstand abgesegnet.
DIHK-Konjunkturumfrage: Dämpfer, aber keine Trendumkehr
BERLIN - Der Anstieg der deutschen Wirtschaftsleistung wird sich nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in den nächsten Monaten deutlich verlangsamen. "Die Wirtschaft dürfte ... weiterhin wachsen, das Tempo im Vergleich zu den ersten Monaten des Jahres allerdings merklich zurückgehen", heißt es in einer am Dienstag in Berlin vorgelegten DIHK-Umfrage. Danach schätzen die 24 000 befragten Firmen die aktuelle Lage nach dem Rekordhoch zu Jahresbeginn merklich schlechter ein. Die Geschäftserwartungen hellten sich zwar weiter auf, der Anstieg falle aber nur gering aus. Für 2016 rechnet der DIHK mit einem Konjunkturplus von 1,5 Prozent nach 1,7 Prozent im vergangenen Jahr.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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