Aktien Asien
Starker US-Dollar treibt Chinas und Japans Börsen an
TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Die steigende Konjunkturzuversicht der Anleger hat am Dienstag die japanischen und die chinesischen Börsen angetrieben. Wie schon zu Wochenbeginn profitierten die wichtigsten Aktienindizes von der Schwäche der Landeswährungen gegenüber dem US-Dollar, die den Export ankurbeln dürfte. Die US-Währung ist derzeit gefragt, weil die Notenbank Fed den Leitzins eventuell schon bald erneut anheben könnte. Höhere Zinsen in den USA gelten vielen Anlegern mittlerweile wegen der Stärke der US-Wirtschaft als verkraftbar.
In Japan sorgte eine besser als erwartet ausgefallene Industrieproduktion für den Monat April zusätzlich für gute Laune. So stieg der Nikkei-225-Index um 0,98 Prozent auf 17 234,98 Punkte. Auf Monatssicht ergab sich ein Plus von 3,41 Prozent.
Im Nikkei verzeichneten am Dienstag aus Branchensicht lediglich die Energiewerte Verluste. Unter den Favoriten gewannen die Aktien von Panasonic 3,64 Prozent. Anleger reagierten positiv auf einen Bericht der Zeitung "Nikkei", wonach der Elektronikkonzern wegen des starken Wettbewerbs die Produktion von Flüssigkristallbildschirmen für Fernseher beenden wolle.
In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, wo neben chinesischen auch ausländische Marktteilnehmer handeln dürfen, zog der Hang-Seng-Index zuletzt um 1,06 Prozent auf 20 851,26 Punkte an. Der CSI-300-Index, der die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte der chinesischen Festlandbörsen abbildet, schloss 3,35 Prozent höher bei 3169,56 Punkten. Dies war der größte prozentuale Tagesgewinn seit Anfang März.
Für Freude sorgte in China die eventuell bald bevorstehende Aufnahme von in Yuan nominierten Festlandsaktien ("A-Aktien") in die weltweiten Aktienindizes des Index-Anbieters MSCI. Die Grundlage dafür hatten die Börsen in Shanghai und Shenzhen bereits am Freitag geschaffen, als ein oberes Zeitlimit für die Handelsaussetzung gelisteter Unternehmen festgelegt wurde. Diese Regelung war im Sommer letzten Jahres in Reaktion auf den Kursrutsch an den Börsen festgelegt worden, galt internationalen Anlegern aber als recht willkürlich. Von der neuen Bestimmung dürften Experten zufolge vor allem Finanzwerte profitieren, die folglich am Dienstag auch deutlich anzogen.
Auch asienweit überwogen insgesamt die Gewinne: Der Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific legte um 0,82 Prozent auf 158,57 Punkte zu.
In Australien hingegen gaben die Aktienkurse nach: Der ASX 200 in Sydney fiel um 0,54 Prozent auf 5378,56 Punkte. Dennoch gelang dem Index sein drittes Monatsplus in Folge. Der indische Sensex-Index büßte im späten Handel 0,28 Prozent auf 26 651,56 Zähler ein./la/fbr