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    Marktkommentar Hauck & Aufhäuser  925  0 Kommentare Brexit – Welche Richtung setzt sich durch?

    Brexit

    Am 23. Juni ist es soweit: Dann entscheiden die Briten darüber, ob sie Mitglied in der EU bleiben oder nicht. Die Nachteile eines Austritts, auch Brexit genannt, überwiegen eindeutig – für beiden Seiten. Ein Kommentar von Reinhard Pfingsten, CIO von easyfolio und Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA.

    Die Briten stimmen demnächst über den Verbleib in der EU ab – hoffentlich stimmen sie dafür

    Austrittsgegner und –befürworter liefern sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach den Meinungsumfragen lagen vor wenigen Wochen noch die Anhänger einer fortgesetzten EU-Mitgliedschaft Großbritanniens knapp in Führung. Spannend wird, ob und wie weit die jüngste Affäre von Premierminister und EU-Befürworter David Cameron (Stichwort: „Panama Papers“) die Entscheidung der Briten beeinflussen wird – das Referendum wird stark von Emotionen geprägt sein.

    Im Wesentlichen sind es vier Punkte, die die Brexit-Befürworter für einen Alleingang der Briten plädieren lassen. Bei nüchterner Betrachtung haben die Argumente jedoch nur wenig Durchschlagskraft. Als erstes nennen die EU-Gegner die Kontrolle der eigenen Grenzen als Vorteil eines möglichen Austritts aus der Union. Tatsächlich kommt in Großbritannien rund die Hälfte der Migranten aus der Europäischen Union. Allerdings liegt die Beschäftigungsrate der zugezogenen Menschen höher als bei der einheimischen Bevölkerung. Außerdem leben in Nicht-EU-Ländern wie Norwegen und der Schweiz mit acht bzw. 15 Prozent deutlich mehr Migranten als auf der Insel. Dort sind es nur vier Prozent der Bevölkerung.

    Die Brexit-Anhänger wollen nicht nur über Grenzen, sondern zweitens auch selbst über die Gesetze entscheiden und sich nicht länger von Brüssel reinreden lassen. Laut OECD zählt das Vereinigte Königreich jedoch schon heute zu den Industrieländern mit der geringsten Regulierungsdichte überhaupt. Dass da nicht viel weniger geht, zeigt erneut das Beispiel Norwegen. Das Land, das zwar nicht der EU, aber der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) angehört, hält 93 der Top 100 Regelungen der EU ein. Damit kommen wir zu Punkt drei der Austrittsbefürworter: den vermeintlichen Kosteneinsparungen.

    Kosten sinken im Falle des Brexits nur minimal

    Nach Berechnungen der Denkfabrik Open Europe kostet die Briten die unterstellte Brüsseler Regierungswut rund 33,3 Milliarden Pfund pro Jahr. Würde das Königreich analog zu Norwegen nicht mehr alle 100 der wichtigsten EU-Regulierungen befolgen, sondern nur noch 93, würde dies eine Kostenersparnis von 1,9 Milliarden Pfund oder sechs Prozent p.a. bedeuten. Der Effekt eines EU-Austritts wäre demnach verschwindend gering.

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    Burkhard Allgeier
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    Burkhard Allgeier hält die Position als Chief Investment Officer (CIO) von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers inne.
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    Verfasst von Burkhard Allgeier
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