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    Brexit  1654  0 Kommentare Davon wird die Welt nicht untergehen

    Das Thema, das derzeit alles dominiert, ist die Volksabstimmung in Großbritannien und der drohende Brexit. Letzte Woche sind die Börsen innerhalb von ein paar Tagen teilweise um bis zu acht Prozent gefallen.

    Die meisten Experten sind sich einig, dass ein Austritts Großbritanniens negative wirtschaftliche Folgen haben wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit übrigens vor allem für die Briten selbst und weniger für die anderen EU-Staaten.

    Denn während Großbritanniens Wirtschaft zu 15 Prozent von Exporten in die Rest-EU abhängig ist, macht der Export aller anderen EU-Staaten nach Großbritannien nicht mehr als 2,5 Prozent aus. Selbstverständlich würden sich im Falle eines Brexits auch deutsche Firmen schwerer tun mit Exporten oder Investitionen in Großbritannien, für die Briten selbst wäre die Sache jedoch ohne Zweifel noch schlechter. Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein durchschnittlicher britischer Haushalt im Falle eines Brexits etwa 4.000 Pfund pro Jahr weniger Einkommen zur Verfügung hätte.

    Die negativen Folgen eines Brexits – vor allem für die Briten selbst – erklären dennoch nicht die dramatischen Kursbewegungen im Laufe der letzten Woche. Hier ist wichtig zu wissen, dass die Börse vor allem auf eines sehr negativ reagiert: nämlich auf Ungewissheit. Nichts führt mehr zu fallenden oder volatilen Kapitalmärkten als Unsicherheit.

    Sehr häufig kommt es vor, dass die Börse fällt im Vorfeld schlechter Nachrichten, solange sie noch keine Gewissheit sind. Kaum sind die schlechten Nachrichten aber zur Gewissheit geworden, geschieht das Erstaunliche und die Börse steigt wieder. Das kann man immer wieder beobachten und steht im Gegensatz zu dem, wie sich viele das Funktionieren des Marktgeschehens vorstellen.

    Im Moment sind wir noch in der Phase hoher Unsicherheit, und da ist es normal, wenn die Börse stark schwankt. Ich bin ja sehr vorsichtig mit Prognosen, ich vermute aber stark, dass nach endgültig vollzogenem Brexit, die Aktienkurse entweder dastehen, wo sie waren oder deutlich darüber.

    Manche Dinge werden komplizierter und schlechter geworden sein – vor allem für die Briten selbst – aber die Welt wird mit Sicherheit nicht untergehen. Die Schweiz ist ja auch kein EU-Mitglied, oder Norwegen, und auch da funktioniert der wirtschaftliche Austausch mit den EU-Staaten.




    Hannes Peterreins
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    Dr. Hannes Peterreins hat Mathematik und Philosophie studiert und arbeitet seit 1990 in der Finanzbranche, unter anderem als Risikocontroller im Allianz Versicherungskonzern. 1998 hat er eine Vermögensverwaltung in München gegründet. Der Finanzexperte ist durch eine Reihe von Veröffentlichungen in Erscheinung getreten, unter anderem hat die Bücher „Grundsätze soliden Investierens“ und „Fairness und Vertrauen in der Finanzberatung“ geschrieben. Weitere Informationen unter dr-peterreins.de.
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    Verfasst von 2Hannes Peterreins
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