KTG Agrar

Vertrösten, hinhalten, aussitzen?

Lieber Leser,

Countdown zum Showdown oder kriegt KTG Agrar SE doch noch irgendwie die Kurve? Dass die Investoren einer 250-Millionen-Anleihe des Agrarkonzerns abermals nur warme, vertröstende Worte statt barer Kohle in Form von 18 Millionen Euro an Zinsen ernteten, hatten viele wohl schon befürchtet. Ursprünglich sollte die Zinszahlung schon am 6. Juni erfolgt sein, doch dann wurden die Gläubiger zunächst mit einer selbstauferlegten Frist bis auf den 20. Juni vertröstet. Und jetzt müssen sie sich abermals gedulden – bis spätestens zum Ablauf der prospektierten Nachfrist von 30 Tagen. Allerdings, wie CEO Siegfried Hofreiter beteuerte, noch vor der geplanten Hauptversammlung am 30. Juni. Seine Zuversicht schöpft der Manager aus in den vergangenen zwei Wochen geführten Gesprächen, abgeschlossenen Vereinbarungen und erhaltenen Zusagen, während er im gleichen Atemzug „nicht vorhersehbare Verzögerungen“ für die mißliche Finanzsituation und inkompetente „Kommentatoren“ für die Verunsicherung im Markt verantwortlich macht. Nicht wenige Marktkenner deuten die als ein Indiz für eine bevorstehende Insolvenz des Unternehmens. Und so manche von ihnen spekulieren gar darauf, dass die Insolvenzquote der Anleihengläubiger höher ist als der dann aktuelle Marktwert. Das dürfte den Kurs auch in den nächsten Tagen entsprechend in Bewegung halten ebenso wie das Prinzip Hoffnung. Denn die stirbt ja bekanntlicherweise zuletzt.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse