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    Poker um Sportrechte  1670  2 Kommentare ARD und ZDF riskieren Sportrechte - Stellen Sie sich vor es ist Olympia und Sie sehen nichts!

    Das wird eine harte Nuss für ARD und ZDF. Den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern droht erstmals den Verlust eines wichtigen Sportereignisses. Allem Anschein nach sitzen die Zuschauer bei wichtigen Sportereignissen nicht mehr in der ersten Reihe.

    Es geht um nichts Geringeres als die Übertragungsrechte für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang (Südkorea) und die Sommerspiele 2020 in Tokio. Wie das „manager magazin“ bereits vor einiger Zeit vermeldete, seien die Verhandlungen mit dem US-Medienkonzern Discovery auf beiden Seiten völlig festgefahren. Sollte sich die Gegenseite nicht noch im Sommer bewegen, drohen Vertreter der Öffentlich-Rechtlichen mittlerweile mit Abbruch. Der Grund: Discovery verlangt für die beiden Olympischen Spiele 150 Millionen Euro. ARD und ZDF wollen jedoch höchstens 100 Millionen Euro zahlen.

    Discovery will Geld sehen, sonst bleibt es dunkel

    Sowohl bei den Olympischen Spielen als auch bei der Bundesliga geht es den Rechteinhabern nicht notwendigerweise um den Sport, sondern um den schöden Mammon. In einer Aufsehen erregenden Transaktion hatte der US-Konzern Discovery im vergangenen Jahr für 1,3 Milliarden Euro die europäischen Rechte für die Olympischen Spiele 2018 bis 2024 vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) für 1,3 Milliarden Euro erworben. Discovery, die anderem den Sender Eurosport und auch mehrere Pay-TV-Kanäle, betreiben, möchten die Spiele natürlich gern im eigenen Haus sehen. Doch das IOC schreibt vor, dass ein Großteil der Spiele im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt werden. Das lässt sich Discovery gut bezahlen… nicht allein in Deutschland.

    Da ARD und ZDF nicht die geforderte Summe zahlen wollen, lässt Discovery dem Bericht zufolge Szenarien rechnen, wie der Konzern die Rechte ohne Beteiligung der beiden Sender verwerten könnte. Im gleichen Atemzug präsentieren die US-Amerikaner den Öffentlich-Rechtlichen auch eine andere Möglichkeit: Demzufolge könnten ARD und ZDF ihrerseits andere Sportrechte an Eurosport weiterreichen, um einen entsprechenden Preisnachlass bei Olympia zu erhalten.

    Gespräche stehen vor dem Scheitern

    Einem aktuellen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge drohe nun der ARD und dem ZDF das Olympia-Aus. Nach einigen Monaten der Verhandlungen wundere ich mich aber über die grundsätzliche Zurückhaltung der öffentlich-rechtlichen Sender. Es wachsen die Zweifel, wie ausgeprägt ihr Interesse an der Olympia-Berichterstattung tatsächlich ist“, kritisierte Jean-Briac Perrette, Chef bei Discovery fürs internationale Geschäft gegenüber „F.A.Z.“. Zugleich kündigte er einen Alleinweg von Discovery in Deutschland an. „Wenn es zu keiner Übereinkunft kommt, dann machen wir Olympia zu 100 Prozent selbst bei Eurosport. Wir haben bereits begonnen, uns darauf vorzubereiten.“

    Discovery ersteigerte sich im Juni zudem Liverechte an Spielen der Fußball-Bundesliga von der Saison 2017/18 an. Perrette kündigte laut "F.A.Z." an, weitere Premiumrechte im Sport zu erwerben. „Wir verfügen hierzu über die notwenigen Ressourcen.“

    Steigen ARD und ZDF ganz aus?

    Nun geht die Angst um. Viele Sportverbände in Deutschen befürchten, die Öffentlich-Rechtlichen könnten sich von der Übertragung von Sportveranstaltungen zurückziehen. Wie das „manager magazin“ weiter berichtete, befürchten Verbandsbosse, dass ihnen die Wahrnehmung abhandenkommt und damit Sponsorengelder verloren gehen. Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbunds haben sich dem Bericht zufolge an IOC-Präsident Thomas Bach gewandt, damit dieser Druck auf Discovery macht. Doch sie sind abgeblitzt.

    Warum die harte Haltung auf Seiten der ARD und ZDF? Ganz einfach: gedeckelte Sportrechte-Etats und auch der öffentliche Druck bezüglich der Mittel und deren Verwendung. Viel ist bereits bei der Bundesliga-Auktion draufgegangen - und da geht es nur um Fußball. So muss die ARD laut "manager magazin" für die "Sportschau"-Rechte statt bisher gut 100 Millionen ab 2017 rund 134 Millionen Euro pro Saison zahlen. Und dass, obwohl sie einige Live-Spiele verloren hat und für Zusatzrechte (z.B.Wiederholungen) ein weiterer zweistelliger Millionenbetrag zu zahlen ist. Auch das Zweite muss mit rund 45 Millionen Euro pro Saison künftig tiefer in die Tasche greifen. Für die Veropplung des Beitrages winken allerdings auch einige zusätzliche Live-Spiele erworben.





    wallstreetONLINE Redaktion
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