Tesla-Offerte für Solar City
Erwischte Tesla-Chef Musk SolarCity-Shorties auf falschem Fuß?
Am Dienstag nach Börsenschluss platzte die Bombe: Der Elektroautobauer Tesla hat der Solarfirma SolarCity ein milliardenschweres Angebot unterbreitet. Bei einer Spanne zwischen 26,50 und 28,50 US-Dollar je SolarCity-Aktie würde sich ein Kaufpreis von rund 2,6 bis 2,8 Milliarden US-Dollar (2,5 Mrd. Euro) ergeben. Diese Offerte entsprach einem Aufschlag von 21 bis 30 Prozent auf den Schlusskurs von Montag. Wie Tesla-Chef Elon Musk mitteilte, wolle das Unternehmen den Betrag in eigenen Aktien bezahlen.
Das Übernahmeangebot sorgte für Unruhe bei Anlegern beider Unternehmen. Während es für SolarCity nachbörslich um über 26 Prozent in die Höhe ging, gaben die Tesla-Papiere nach der Veröffentlichung zwischenzeitlich um mehr als zwölf Prozent nach.
Shorties im Schockzustand? Immer die Ruhe bewahren!
Auf Tagesbasis lief es für jene Anleger, die auf fallende Kurse gesetzt haben, so richtig mies. Nach Informationen von „Bloomberg“ waren Ende Mai rund 40 Prozent der ausstehenden SolarCity-Aktien so genannte Leerverkäufe, betont „Business Insider“. Laut der Datenbank von „Finviz“ befinde sich SolarCity auch unter den 10 am meisten leerverkauften Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über zwei Milliarden US-Dollar. Wie gesagt, auf Tagesbasis. Denn ein Blick auf die längerfristige Wertentwicklung von SolarCity offenbart ein anderes Bild: Nahezu 60 Prozent ging es zuvor für die Solarfirma in diesem Jahr - nach einer kurzen Erholung zum Jahreswechsel - in den Keller. Das gleiche Bild zeigt sich, wenn man sich die Jahresperformance anschaut. Also, alles vielleicht nur halb so wild - ja nachdem, auf welchen Zeitraum man gewettet hat.
SolarCity Jahres-Chart
Aber, kam denn der Schritt von Tesla-Chef Musk so völlig aus dem Nichts? Nein! Beide Unternehmen sind einander nicht unbekannt: Musk ist mit seiner über 20-prozentigen Beteiligung größter Aktionär und Geburtshelfer bei SolarCity. Nebenbei ist er der Vorsitzender des Verwaltungsrats und seine Cousins, Gründer von SolarCity, griff er beim Start tatkräftig unter die Arme.