Devisen
Euro und Pfund steigen deutlich - Dollar gibt nach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro und das britische Pfund haben am Tag der EU-Abstimmung in Großbritannien deutlich zugelegt. Am Markt wurde dies mit einer zunehmenden Wahrscheinlichkeit eines Verbleibs des Königreichs in der Europäischen Union begründet. Darauf deuteten neue Wahlumfragen und Wettquoten von Buchmachern hin.
Ein Euro kostete am Donnerstagmittag bis zu 1,1421 US-Dollar und damit etwa einen Cent mehr als im Tagestief. Das britische Pfund stieg bis auf 1,4947 Dollar und damit auf den höchsten Stand in diesem Jahr. Währungen, die grundsätzlich von einer höheren Risikoneigung profitieren, legten ebenfalls deutlich zu. Dazu zählten der australische und der neuseeländische Dollar. Der amerikanische Dollar als Weltreservewährung und der japanische Yen, der als sicherer Anlagehafen gilt, gaben dagegen auf breiter Front deutlich nach.
Eine finale Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos Mori ergab am Donnerstag eine Mehrheit von 52 zu 48 Prozent für einen Verbleib Großbritanniens in der EU. In den Wettbüros deuteten die Quoten ebenfalls eine höhere Wahrscheinlichkeit an, dass das Königreich Mitglied bleiben wird.
In diesem vom Brexit-Referendum dominierten Marktumfeld wurden Konjunkturdaten aus dem Euroraum allenfalls zur Kenntnis genommen, sie sorgten aber nicht für nachhaltige Kursbewegungen. Im Euroraum trübte sich die Unternehmensstimmung, gemessen an den Markit-Einkaufsmanagerindizes, spürbar ein. Vor allem die Umfragewerte aus Frankreich enttäuschten. Analysten führten dies auch auf die Streiks und Proteste infolge der Arbeitsmarktreform der Regierung zurück.
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Im Nachmittagshandel werden in den USA unter anderem die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt erwartet. Es wird mit einer anhaltend robusten Entwicklung gerechnet. Veröffentlicht werden auch Daten vom Immobilienmarkt./bgf/jsl/stb