BREXIT
Austritt birgt für EU-Förderbank ungelöste Fragen
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der angekündigte Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wirft Fragen für die EU-Hausbank in Luxemburg auf. Er habe aber keine Hinweise, dass sich die Bewertung der Ratingagenturen für die Europäische Investitionsbank (EIB) verschlechtern könnte, sagte deren Präsident Werner Hoyer der Deutschen Presse-Agentur am Rande des EU-Gipfels. "Bisher habe ich überhaupt nichts, was mich beunruhigt."
Die EIB hat bei den Ratingagenturen die Einsernote "AAA" und kann sich deshalb auf den internationalen Finanzmärkten besonders günstig Geld für ihre Förderkredite besorgen.
Nach dem Brexit-Votum hatten große US-Ratingagenturen Großbritannien abgestraft. So senkte Standard & Poor's (S&P) die Bewertung "AAA" um zwei Stufen nach unten auf "AA". Ratingagenturen bewerten die Kreditwürdigkeit von Schuldnern, auch von Staaten.
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Großbritannien ist - wie 27 weitere Mitgliedstaaten auch - Anteilseigner bei der EIB. Auf die Frage nach Brexit-Auswirkungen sagte Hoyer: "Ich habe nicht den Eindruck, dass sich bei unseren Aktivitäten kurzfristig etwas ändert." Es stelle sich längerfristig aber die Frage, wie die 27 Staaten auf ein Ausscheiden Großbritanniens reagieren werden. "Wollen sie den britischen Anteil übernehmen? Wollen sie uns empfehlen, die Briten auszuzahlen? Das sind alles völlig offene Fragen."/cb/DP/zb