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     742  0 Kommentare Die Chemie braucht bessere Rahmenbedingungen für solides Wachstum / Halbjahresbilanz 2016 der chemisch-pharmazeutischen Industrie - Seite 2


    Auch beim Geschäft mit Kunststoffen (Polymeren) droht sich die
    Handelsbilanz zu verschlechtern. Die Produktion von Polymeren in
    Deutschland ist seit 2011 um 500.000 Tonnen gesunken. In den
    Wertschöpfungsketten potenziert sich dieser Effekt. Die Menge der
    entsprechenden Vorprodukte (Petrochemikalien) ist im selben Zeitraum
    um 4 Millionen Tonnen geschrumpft (-6 Prozent). VCI-Präsident
    Dekkers: "Wir müssen unbedingt vermeiden, dass die chemischen
    Wertschöpfungsketten in einzelnen Segmenten reißen. Es liegt im
    Interesse nachgelagerter Industriezweige wie Fahrzeugbau und Elektro
    und der gesamten Wirtschaft, dass wir diese Ketten als zentrales
    Element des Chemiestandortes Deutschland erhalten."

    Auch bei den Investitionen der Branche in Produktionsanlagen zeigt
    sich eine beunruhigende Entwicklung. Obwohl die
    Finanzierungsbedingungen so günstig sind wie seit Jahrzehnten nicht
    mehr, investieren die Unternehmen im Inland eher zurückhaltend. Die
    Schere zwischen Investitionen im Inland und im Ausland öffnet sich
    seit 2011 zunehmend. Zuletzt investierten deutsche Chemieunternehmen
    mit gut 8,6 Milliarden Euro rund 1,5 Milliarden mehr in ausländische
    Sachanlagen als hierzulande. Die schwindende Attraktivität
    Deutschlands als Standort für Chemieanlagen führt der VCI-Präsident
    auf eine Reihe von Faktoren zurück: hohe Energiekosten, fehlende
    Planungssicherheit in der Energiepolitik, vernachlässigte
    Infrastruktur und eine industriekritische Verwaltungspraxis. "Die
    chemische Industrie braucht unbedingt bessere Rahmenbedingungen für
    Investitionen. Das heißt: verlässliche politische Vorgaben und
    konkurrenzfähige Kosten", betonte Dekkers.

    Für eine innovationsfreundlichere Politik

    Trotz vieler Einzelprobleme liegt der Schlüssel zu mehr
    Wettbewerbsfähigkeit aus Sicht des VCI in der Verbesserung der
    Innovationsfähigkeit. "Wir brauchen mehr Innovationen, um Wachstum,
    Wohlstand und Beschäftigung dauerhaft zu sichern - in Deutschland,
    aber auch in ganz Europa." Der zunehmende Wettbewerb erfordere dabei
    nicht nur Investitionen in moderne Sachanlagen, sondern auch immer
    mehr innovative Produkte und Produktionsverfahren sowie neue
    Geschäftsmodelle. Dem stünden noch zu viele Hürden in den Unternehmen
    im Weg, um Ideen aus dem Labor schnell und erfolgreich auf den Markt
    zu bringen.

    Gleichzeitig bremsten externe Hemmnisse im Verantwortungsbereich
    von Politik und Behörden, wie etwa zu viel Bürokratie und Regulierung
    oder die fehlende steuerliche Förderung von Forschung und
    Entwicklung, die Innovationsfähigkeit aus. Auf nationaler Ebene
    plädierte der VCI-Präsident daher für einen "Innovations-Check", mit
    dem vor der Verabschiedung eines Gesetzes geprüft werden könne, ob
    die Regulierung innovations- und verbraucherfreundlich ausfalle.
    Hinsichtlich der europäischen Gesetzgebung sprach sich Dekkers für
    die Einführung eines Innovationsprinzips aus.

    Dekkers' Fazit: "Aus eigener Kraft kann die Wirtschaft Deutschland
    nicht zum Innovationsweltmeister machen. Wir brauchen die
    Unterstützung durch die Politik. Wir müssen gemeinsam an einem Strang
    ziehen und auch für ein gutes gesellschaftliches Umfeld sorgen: für
    eine Innovationskultur, die Offenheit und Neugier mit Mut und
    Zuversicht verbindet, damit Ideen auch tatsächlich zu Innovationen
    werden."

    Service

    Alle Unterlagen zur VCI-Halbjahrespressekonferenz 2016 (Grafiken,
    Rede, PM) finden Sie auf der VCI-Website zum Download:
    www.vci.de/pressesets

    Über den VCI

    Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von mehr
    als 1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen
    Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik,
    Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den
    Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie.
    Die Branche setzte 2015 rund 189 Milliarden Euro um und beschäftigte
    über 446.000 Mitarbeiter.

    OTS: Verband der Chemischen Industrie e.V.
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/12523
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_12523.rss2

    Kontakt:
    VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496, E-Mail: presse@vci.de,
    Twitter: http://twitter.com/chemieverband
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    Die Chemie braucht bessere Rahmenbedingungen für solides Wachstum / Halbjahresbilanz 2016 der chemisch-pharmazeutischen Industrie - Seite 2 - Produktion stagniert im ersten Halbjahr, Umsatz sinkt 3,5% - Prognose 2016: Nur leichtes Produktionsplus, Umsatzrückgang um 1,5% - Wettbewerbsfähigkeit des Chemiestandortes Deutschland bedroht - VCI-Präsident Dekkers fordert …

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