Die Chemie braucht bessere Rahmenbedingungen für solides Wachstum / Halbjahresbilanz 2016 der chemisch-pharmazeutischen Industrie - Seite 2
Auch beim Geschäft mit Kunststoffen (Polymeren) droht sich die
Handelsbilanz zu verschlechtern. Die Produktion von Polymeren in
Deutschland ist seit 2011 um 500.000 Tonnen gesunken. In den
Wertschöpfungsketten potenziert sich dieser Effekt. Die Menge der
entsprechenden Vorprodukte (Petrochemikalien) ist im selben Zeitraum
um 4 Millionen Tonnen geschrumpft (-6 Prozent). VCI-Präsident
Dekkers: "Wir müssen unbedingt vermeiden, dass die chemischen
Wertschöpfungsketten in einzelnen Segmenten reißen. Es liegt im
Interesse nachgelagerter Industriezweige wie Fahrzeugbau und Elektro
und der gesamten Wirtschaft, dass wir diese Ketten als zentrales
Element des Chemiestandortes Deutschland erhalten."
Auch bei den Investitionen der Branche in Produktionsanlagen zeigt
sich eine beunruhigende Entwicklung. Obwohl die
Finanzierungsbedingungen so günstig sind wie seit Jahrzehnten nicht
mehr, investieren die Unternehmen im Inland eher zurückhaltend. Die
Schere zwischen Investitionen im Inland und im Ausland öffnet sich
seit 2011 zunehmend. Zuletzt investierten deutsche Chemieunternehmen
mit gut 8,6 Milliarden Euro rund 1,5 Milliarden mehr in ausländische
Sachanlagen als hierzulande. Die schwindende Attraktivität
Deutschlands als Standort für Chemieanlagen führt der VCI-Präsident
auf eine Reihe von Faktoren zurück: hohe Energiekosten, fehlende
Planungssicherheit in der Energiepolitik, vernachlässigte
Infrastruktur und eine industriekritische Verwaltungspraxis. "Die
chemische Industrie braucht unbedingt bessere Rahmenbedingungen für
Investitionen. Das heißt: verlässliche politische Vorgaben und
konkurrenzfähige Kosten", betonte Dekkers.
Für eine innovationsfreundlichere Politik
Trotz vieler Einzelprobleme liegt der Schlüssel zu mehr
Wettbewerbsfähigkeit aus Sicht des VCI in der Verbesserung der
Innovationsfähigkeit. "Wir brauchen mehr Innovationen, um Wachstum,
Wohlstand und Beschäftigung dauerhaft zu sichern - in Deutschland,
aber auch in ganz Europa." Der zunehmende Wettbewerb erfordere dabei
nicht nur Investitionen in moderne Sachanlagen, sondern auch immer
mehr innovative Produkte und Produktionsverfahren sowie neue
Geschäftsmodelle. Dem stünden noch zu viele Hürden in den Unternehmen
im Weg, um Ideen aus dem Labor schnell und erfolgreich auf den Markt
zu bringen.
Gleichzeitig bremsten externe Hemmnisse im Verantwortungsbereich
von Politik und Behörden, wie etwa zu viel Bürokratie und Regulierung
oder die fehlende steuerliche Förderung von Forschung und
Entwicklung, die Innovationsfähigkeit aus. Auf nationaler Ebene
plädierte der VCI-Präsident daher für einen "Innovations-Check", mit
dem vor der Verabschiedung eines Gesetzes geprüft werden könne, ob
die Regulierung innovations- und verbraucherfreundlich ausfalle.
Hinsichtlich der europäischen Gesetzgebung sprach sich Dekkers für
die Einführung eines Innovationsprinzips aus.
Dekkers' Fazit: "Aus eigener Kraft kann die Wirtschaft Deutschland
nicht zum Innovationsweltmeister machen. Wir brauchen die
Unterstützung durch die Politik. Wir müssen gemeinsam an einem Strang
ziehen und auch für ein gutes gesellschaftliches Umfeld sorgen: für
eine Innovationskultur, die Offenheit und Neugier mit Mut und
Zuversicht verbindet, damit Ideen auch tatsächlich zu Innovationen
werden."
Service
Alle Unterlagen zur VCI-Halbjahrespressekonferenz 2016 (Grafiken,
Rede, PM) finden Sie auf der VCI-Website zum Download:
www.vci.de/pressesets
Über den VCI
Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von mehr
als 1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen
Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik,
Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den
Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie.
Die Branche setzte 2015 rund 189 Milliarden Euro um und beschäftigte
über 446.000 Mitarbeiter.
OTS: Verband der Chemischen Industrie e.V.
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/12523
newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_12523.rss2
Kontakt:
VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496, E-Mail: presse@vci.de,
Twitter: http://twitter.com/chemieverband
Trotz vieler Einzelprobleme liegt der Schlüssel zu mehr
Wettbewerbsfähigkeit aus Sicht des VCI in der Verbesserung der
Innovationsfähigkeit. "Wir brauchen mehr Innovationen, um Wachstum,
Wohlstand und Beschäftigung dauerhaft zu sichern - in Deutschland,
aber auch in ganz Europa." Der zunehmende Wettbewerb erfordere dabei
nicht nur Investitionen in moderne Sachanlagen, sondern auch immer
mehr innovative Produkte und Produktionsverfahren sowie neue
Geschäftsmodelle. Dem stünden noch zu viele Hürden in den Unternehmen
im Weg, um Ideen aus dem Labor schnell und erfolgreich auf den Markt
zu bringen.
Gleichzeitig bremsten externe Hemmnisse im Verantwortungsbereich
von Politik und Behörden, wie etwa zu viel Bürokratie und Regulierung
oder die fehlende steuerliche Förderung von Forschung und
Entwicklung, die Innovationsfähigkeit aus. Auf nationaler Ebene
plädierte der VCI-Präsident daher für einen "Innovations-Check", mit
dem vor der Verabschiedung eines Gesetzes geprüft werden könne, ob
die Regulierung innovations- und verbraucherfreundlich ausfalle.
Hinsichtlich der europäischen Gesetzgebung sprach sich Dekkers für
die Einführung eines Innovationsprinzips aus.
Dekkers' Fazit: "Aus eigener Kraft kann die Wirtschaft Deutschland
nicht zum Innovationsweltmeister machen. Wir brauchen die
Unterstützung durch die Politik. Wir müssen gemeinsam an einem Strang
ziehen und auch für ein gutes gesellschaftliches Umfeld sorgen: für
eine Innovationskultur, die Offenheit und Neugier mit Mut und
Zuversicht verbindet, damit Ideen auch tatsächlich zu Innovationen
werden."
Service
Alle Unterlagen zur VCI-Halbjahrespressekonferenz 2016 (Grafiken,
Rede, PM) finden Sie auf der VCI-Website zum Download:
www.vci.de/pressesets
Über den VCI
Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von mehr
als 1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen
Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik,
Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den
Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie.
Die Branche setzte 2015 rund 189 Milliarden Euro um und beschäftigte
über 446.000 Mitarbeiter.
OTS: Verband der Chemischen Industrie e.V.
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/12523
newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_12523.rss2
Kontakt:
VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496, E-Mail: presse@vci.de,
Twitter: http://twitter.com/chemieverband