Barclays

Konzernumbau schmälert Vorsteuergewinn

Liebe Leser,

die ausgeprägten Umbaumaßnahmen bei der britischen Großbank Barclays haben ihren Tribut gefordert. Wie das krisengeplagte Finanzinstitut mitteilte, verschlechterte sich der Vorsteuergewinn (Ebt) in den ersten sechs Monaten des Jahres um ein Fünftel auf 2 Mrd. Pfund (umgerechnet 2,38 Mrd. Euro). In den Sonderbelastungen seien Ausgaben für die Umstrukturierung und den geplanten Verkauf von Unternehmensbereichen enthalten. Die drittgrößte Bank in Großbritannien will sich unter ihrem Konzernchef Jes Staley schlanker aufstellen und erwägt den Verkauf der Aktivitäten in Afrika und auf dem europäischem Festland. Stattdessen schwebt Barclays eine Zukunft als transatlantische Bank vor mit Geschäften in der Heimat und in den Vereinigten Staaten.

Rechnet man die Sonderbelastungen heraus, konnte der Gewinn vor Steuern um fast 20 Prozent auf 2,4 Mrd. Pfund (2,855 Mrd. Euro) hochgeschraubt werden. Nach Ansicht von Staley gebe es daher keinen Grund, die Umbaupläne über den Haufen zu werfen. Ziel sei es, die vergangenen Skandale um manipulierte Referenzzinssätze (LIBOR) endgültig hinter sich zu lassen. Gleichzeitig betonte die Bank gut aufgestellt zu sein, um die wirtschaftlichen Folgen des Anti-EU-Votums der britischen Bevölkerung zu bewältigen. Deutlich mehr Pessimismus versprüht in dieser Hinsicht der heimische Rivale Lloyds. Die Großbank kündigte unlängst an, wegen der Unsicherheit nach dem Brexit-Referendum zusätzlich 200 Geschäftsfilialen schließen und 3.000 Arbeitsplätze streichen zu wollen.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse