"Ein Affe hätte mehr verdient!"
Investorenlegende Warren Buffett bläst zum Kampf gegen Donald Trump
Es gesellt sich eine neue Größe zur Runde der Trump-Gegner. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Omaha wetterte Investorenlegende Warren Buffett gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten und machte sich ganz offen über dessen unternehmerische Fähigkeiten lustig.
Die US-Wahlen rücken immer näher, der Ton unter den gegnerischen Parteien wird zunehmend rauer. Nun hat sich auch der weltweit angesehene Starinvestor Warren Buffett in das verbale Gefecht mit eingeschaltet.
Er werde alles dafür tun, um Trump zu schlagen, so seine offensive Kampfansage. Und wenn er die Leute selbst zu den Wahllokalen fahren muss. Zu diesem Zweck habe Buffett laut dem "Spiegel" bereits einen Bus mit 32 Plätzen reserviert. Er werde am Wahltag (8. November) nichts anderes tun, außer die Wähler zu den Urnen zu fahren und dabei Selifes zu schießen.
Riesen-Verluste dank Trump
Doch damit nicht genug. Am Montag scheute sich Buffett auf einer Wahlkampfveranstaltung in seiner Heimatstadt Omaha nicht davor, den republikanischen Präsidentschaftskandidaten an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen. Denn Trump selbst glaubt, dass es hauptsächlich sein Erfolg als Geschäftsmann sei, der ihn für den Posten des US-Präsidenten qualifiziere. Um dieses Argument zu entzaubern, bediente sich Buffett eines alten Experiments aus der Wirtschaftswissenschaft.
Mit Verweis auf die Performance seiner Atlantic-City-Hotels sagte er, dass selbst "ein Affe, der mit einem Pfeil auf eine Aktien-Scheibe geworfen hätte, mehr Gewinn erzielt hätte" (Quelle: "Financial Times"). Vor 40 Jahren ließen US-Forscher tatsächlich Affen mit verbundenen Augen auf Tafeln mit Kurszetteln zielen. Das daraus entstandene Aktienportfolio brachte letztlich ein fast ebenso gutes Renditeergebnis, wie ein von Experten zusammegestelltes. Bei Trump hingegen hätten die Investoren laut Buffett bis zu 90 Prozent ihres Kapitals verloren.
Vorwurf des Steuerbetrugs
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Darüber hinaus forderte Buffett den Republikaner dazu auf, endlich seine Steuererklärung zu veröffentlichen. Seit Monaten weigert sich Trump mit der Erklärung, dass die Überprüfung der Unterlagen vonseiten der Bundessteuerbehörde IRS noch nicht abgeschlossen sei. Buffett selbst glaubt, dass Trump schlicht Angst habe, des Steuerbetrugs überführt zu werden. "Du fürchtest dich nur, wenn du etwas zu befürchten hast", sagte er.
Zwar würde seine eigene Steuererklärung ebenfalls noch überprüft. Doch würde er sich laut "Reuters" jederzeit mit Trump treffen, damit beide ihre Unterlagen vorlegen und "die Leute uns zu all den Punkten, die darauf sind, Fragen stellen können."
Eine Frage des Anstands
Auslöser dieser Reaktion war vor allem Trumps abfällige Bemerkung über die Mutter eines gefallenen muslimischen US-Soldaten. Beim letztwöchigen Demokraten-Parteitag hatte der Vater, Khizr Khan vor Millionen Zuschauern eine bewegende Rede über seinen Sohn gehalten und nebenbei Kritik an Trump und seinen Äußerungen über Muslime geübt. "Mein Sohn opferte sich für das Land", wird Khan vom "Spiegel" zitiert. Trump hingegen habe sich für nichts und niemanden geopfert.
In seiner typisch Trump-Manier reagierte der republikanische Präsidentschaftskandidat seinerseits: Khan scheine zwar ein guter Typ zu sein, "aber seine Frau hatte nichts zu sagen - wahrscheinlich durfte sie nichts sagen", unterstellte er. Außerdem habe er sehr wohl auch Opfer gebracht, indem er hart gearbeitet und Jobs geschaffen habe.
Diese Verletzung des amerikanischen Ehrenkodexes, nämlich dass einem gefallenen Soldaten und dessen Familie besonderer Respekt entgegengebracht wird, habe laut Buffett "das Fass zum Überlaufen gebracht" (siehe: "Financial Times"). In Richtung Trump fragte er: "Wie zur Hölle können Sie sich über ein Elternpaar erheben, das seinen Sohn verloren hat und dabei über eigene Opfer sprechen, nur weil Sie ein paar Häuser gebaut haben? Haben Sie denn gar keinen Anstand, Sir?"