SAF-Holland wird Gebot für Haldex nicht mehr aufstocken

Liebe Leser,

das LKW-Zulieferunternehmen SAF-Holland hat mitgeteilt, dass das eigene Kaufangebot für den schwedischen Autozulieferer Haldex nicht mehr erhöht werden soll. Damit fällt der Groschen wohl zu Gunsten des Konkurrenten ZF Friedrichshafen, der die SAF-Holland-Offerte zuletzt mit insgesamt 460 Mio. Euro um 20 Mio. Euro überboten hatte. Vorstandschef Detlef Borghardt sagte, dass er es nicht auf einen Bieterwettstreit ankommen lassen wolle. Das eigene Gebot über 94,42 Schwedische Kronen je Anteilsschein solle aber bestehen bleiben. Schließlich habe ZF Friedrichshafen noch kein offizielles Gebot vorgelegt. Dies müsse nun bis spätestens zum 22. August geschehen, die SAF-Holland Offerte laufe bis zum 24. August.

Borghardt fügte an, dass man sich nun anderweitig umschauen werde. „Wir arbeiten weiter an Akquisitionen, aber ich kann noch nichts Konkretes sagen“, sagte er. Der Spezialist für Achs- und Federungssysteme hat das mittelfristige Ziel ausgegeben, bis ins Jahr 2020 einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro zu erwirtschaften. Mit dem Zukauf von Haldex hätte man das Ziel bereits vorzeitig realisieren können. Aber auch ganz unabhängig davon, wie der Übernahmeprozess ausgeht, ist der Manager zuversichtlich, das Fernziel zu erreichen.

Das abgelaufene Quartal verlief allerdings enttäuschend. Vor allem in Australien und Amerika schrumpften die Geschäfte und überschatteten eine bessere Entwicklung in Europa. In den ersten sechs Monaten des Jahres setzte SAF-Holland mit 534 Mio. Euro 4,5 Prozent weniger um als im Vergleichszeitraum. Das Betriebsergebnis konnte indes mit 49 Mio. Euro nahezu konstant gehalten werden, so dass die operative Rendite um 0,3 Prozentpunkte auf 9,2 Prozent zulegte. Für das Gesamtjahr kalkuliert der Konzern mit Umsatzerlösen von 1,05 bis 1,07 Mrd. Euro, zudem sei laut Borghardt eine Ebit-Marge von 9 Prozent im Bereich des Möglichen.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse