Erneuerbare Energien
Ökostromumlage steigt auf knapp 7 Cent - Niedrigzinsen verhindern Kostenexplosion
Strom kostet weniger, doch die Verbraucher müssen mehr zahlen… Ein Grund: die Umlage für die Ökostromförderung. Diese soll nun im kommenden Jahr auf knapp unter 7 Cent steigen. Aber damit haben die Verbraucher schon Glück gehabt. Denn, um einen noch steileren Anstieg zu verhindern, wollen die vier Übertragungsnetzbetreiber ihre Liquiditätsreserve halbieren, berichtet die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (F.A.Z.) vorab.
„Wir bei Amprion sind überzeugt, dass eine Reserve von 5 Prozent zur Absicherung genügt. Aus heutiger Sicht und sehr grob überschlagen, sollte das dazu führen, dass die EEG-Umlage unter 7 Cent je Kilowattstunde bleiben kann“, sagte Hans-Jürgen Brick, Chef des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, der Zeitung. Erste interne Schätzungen aus der Branche ergeben laut "F.A.Z." Werte von 6,8 bis 6,9 Cent je Kilowattstunde. Das wäre gegenüber dem heutigen Stand ein Anstieg um rund 8 Prozent. Die Klimaschutzorganisation Agora Energiewende hat sogar schon eine Erhöhung auf 7,1 bis 7,3 Cent prognostiziert.
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Rein altruistische Motive der Netzbetreiber? Wohl eher nicht. In Zeiten der Niedrigzinspolitik erfüllt die Absenkung der Liquiditätsreserve noch einen anderen Grund. Die vorgehaltene Liquidität könnte zu einem anhaltenden Kostenfaktor werden, weil Negativzinsen drohen. „Wir bei Amprion müssen noch keine negativen Zinsen zahlen, doch das ist kein Selbstläufer und mit einem hohen Aufwand verbunden“, sagte Brick. Na, dann doch lieber mal etwas weniger auf der hohen Kante haben.