Sind die Rohölpreise zu weit nach oben gelaufen? Brent C.O. und WTI Oil am Scheideweg.
In den letzten Handelswochen war eine dynamische Erholung bei Brent C.O. und WTI Oil zu beobachten. Befeuert wurde diese Entwicklung von Spekulationen über die mögliche Einführung von Förderobergrenzen. Der Markt setzt gegenwärtig voll und ganz auf diese Förderobergrenzen. Begründet wird dieser Optimismus mit Kommentaren, die diesbezüglich aus Russland und Saudi-Arabien zu hören waren.
Die Belastbarkeit dieser Aussagen darf zumindest bezweifelt werden. Zum einen gab es in den letzten Monaten immer wieder ähnlich gelagerte Aussagen, die sich im Nachhinein als substanzlos erwiesen. Zum anderen dürfte sich vor allem Saudi-Arabien schwer tun, gemeinsame Förderobergrenzen innerhalb der OPEC durchzusetzen. In der OPEC stehen sich mit Saudi-Arabien und dem Iran zwei Kontrahenten gegenüber, die nicht nur innerhalb des Kartells einen erbitterten Wettstreit um die Führungsrolle führen. Auch wenn es um politische Einflusssphären in der Region geht, stehen sich die beiden Länder regelmäßig in unterschiedlichen Lagern gegenüber. Das jüngste Beispiel ist hier der Jemen. Und ob der Iran tatsächlich bereit ist, sich so kurz nach dem Ende der Sanktionen Förderobergrenzen aufzuerlegen, darf zumindest angezweifelt werden.
Kurzum: Jeder sollte in Bezug auf den jüngsten Preisanstieg eine gesunde Skepsis walten lassen.
Brent C.O. ist in der letzten Handelswoche auf über 51 US-Dollar nach oben gelaufen und hat damit das Aufwärtspotential unserer Meinung nach bereits mehr als ausgereizt. Zum Wochenanfang kam Brent C.O. bereits zurück. Die aktuell umkämpfte Marke von 50 US-Dollar besitzt nicht nur unter psychologischen Aspekten eine hohe Relevanz. Sollte sie signifikant unterschritten werden, muss mit weiteren Abgaben in Richtung 48 und 46 US-Dollar gerechnet werden. Auf der Oberseite zeigen sich Widerstände bei 52 und 54 US-Dollar.
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