Südwest Presse
Kommentar Autoindustrie - Nicht Beitragszahler schröpfen
Ulm (ots) - Ganz schön mutig, wie die Autozuliefer-Gruppe Prevent
mit dem VW-Konzern kämpft. Wegen des Lieferstopps für Teile stehen
die Bänder in der Golf- und Passat-Produktion still, und 28 000
VW-Beschäftigte müssen kurzarbeiten. Das ist sicher nicht gut für
dauerhafte Geschäftsbeziehungen. VW könnte bald schon auf den
störrischen Lieferanten verzichten. Wobei erstaunlich ist, dass der
Konzern für wichtiges Zubehör nicht mindestens zwei Lieferanten hat -
und dass der Streit so eskalieren konnte. Reichlich hilflos klingen
die Stellungnahmen aus der Politik. Die Bundesregierung ruft ebenso
zu einer schnellen Verhandlungslösung auf wie Sachsens
Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Was sollen sie auch sagen. Da
streiten zwei Privatunternehmen, auch wenn an VW das Land
Niedersachsen beteiligt ist. Aus solchen Auseinandersetzungen hat
sich der Staat in einer Marktwirtschaft herauszuhalten. Viel mehr
sollten sich die Politiker aufregen, mit welcher
Selbstverständlichkeit VW Kurzarbeit beantragt und damit die Kosten
des Stillstands der Werke auf die Beitragszahler der
Arbeitslosenversicherung abzuwälzen versucht. Dabei ist dies nur
zulässig, wenn der Arbeitsausfall konjunkturelle Gründe hat oder auf
einem "unabwendbaren Ereignis" beruht. Genau darum handelt es sich
nicht: Dass sich VW und der Zulieferer Prevent nicht einigen können,
müssen sie untereinander ausmachen - und auch die Kosten dafür
tragen.
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218
mit dem VW-Konzern kämpft. Wegen des Lieferstopps für Teile stehen
die Bänder in der Golf- und Passat-Produktion still, und 28 000
VW-Beschäftigte müssen kurzarbeiten. Das ist sicher nicht gut für
dauerhafte Geschäftsbeziehungen. VW könnte bald schon auf den
störrischen Lieferanten verzichten. Wobei erstaunlich ist, dass der
Konzern für wichtiges Zubehör nicht mindestens zwei Lieferanten hat -
und dass der Streit so eskalieren konnte. Reichlich hilflos klingen
die Stellungnahmen aus der Politik. Die Bundesregierung ruft ebenso
zu einer schnellen Verhandlungslösung auf wie Sachsens
Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Was sollen sie auch sagen. Da
streiten zwei Privatunternehmen, auch wenn an VW das Land
Niedersachsen beteiligt ist. Aus solchen Auseinandersetzungen hat
sich der Staat in einer Marktwirtschaft herauszuhalten. Viel mehr
sollten sich die Politiker aufregen, mit welcher
Selbstverständlichkeit VW Kurzarbeit beantragt und damit die Kosten
des Stillstands der Werke auf die Beitragszahler der
Arbeitslosenversicherung abzuwälzen versucht. Dabei ist dies nur
zulässig, wenn der Arbeitsausfall konjunkturelle Gründe hat oder auf
einem "unabwendbaren Ereignis" beruht. Genau darum handelt es sich
nicht: Dass sich VW und der Zulieferer Prevent nicht einigen können,
müssen sie untereinander ausmachen - und auch die Kosten dafür
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