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Dow dreht ins Minus nach Aussagen von Fed-Vize Fischer
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem freundlichen Handelsauftakt hat die Wall Street am Freitag den Rückwärtsgang eingelegt. Grund dafür waren Äußerungen des Vizechefs der US-Notenbank (Fed), Stanley Fischer. Der Stellvertreter von Janet Yellen hatte angedeutet, dass die Währungshüter in diesem Jahr nicht nur einmal, sondern gleich zweimal ihren Leitzins anheben könnten. Yellen hatte zuvor auf der renommierten Notenbankkonferenz im amerikanischen Jackson Hole gesagt, die Argumente für eine Zinsanhebung seien in den vergangenen Monaten stärker geworden, ohne jedoch einen Zeitpunkt für eine mögliche Zinsstraffung zu nennen.
Der Dow Jones Industrial notierte zuletzt 0,33 Prozent tiefer bei 18 387,57 Punkten. Damit deutet sich für den US-Leitindex auch eine negative Wochenbilanz an. Der marktbreite S&P-500-Index sank am Freitag um 0,25 Prozent auf 2167,13 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,09 Prozent auf 4771,19 Zähler.
Yellen bekräftigte, dass die geldpolitische Straffung moderat erfolge, nicht festgelegt sei und von der konjunkturellen Entwicklung abhänge. Ihre Einschätzung voraussichtlich steigender Zinsen begründete sie mit der absehbaren Entwicklung der US-Wirtschaft. Die Fed rechne für die kommenden Jahre mit einem anhaltend moderaten Wachstum, zusätzlichen Verbesserungen am Arbeitsmarkt und einem Anstieg der Inflation über das Fed-Ziel von zwei Prozent.
Experten zufolge sagte die Fed-Vorsitzende im Grunde wenig Neues. "Die Investoren beruhigt, dass Janet Yellen eine Annäherung der Wirtschaft an die Ziele der Notenbank verkündet, gleichzeitig eine baldige Zinserhöhung aber noch nicht ausgemachte Sache ist. Damit hält sie das Umfeld im Optimalszenario niedriger Zinsen bei einigermaßen stabiler Wirtschaft in den USA", kommentierte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research.
Frische US-Konjunkturdaten traten angesichts der Yellen-Rede in den Hintergrund und zeigten kaum Wirkung auf die Kurse. So war das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal mit 1,1 Prozent wie erwartet etwas schwächer ausgefallen als zunächst ermittelt. Die Stimmung der US-Verbraucher hatte sich im August hingegen überraschend weiter eingetrübt.
Bedeutende Unternehmenszahlen standen zu Wochenschluss nicht mehr auf der Agenda. Apple sanken um 0,71 Prozent. In den Produkten des iPhone-Herstellers war eine Schwachstelle aufgedeckt worden. Nutzer einer Spionage-Software können sich darüber Zugriff auf Nachrichten, Anrufprotokolle oder Passwörter verschaffen.
Die Aktien von Herbalife sackten um mehr als 4 Prozent ab. Ursache waren Marktspekulationen, wonach Multimilliardär Carl Icahn derzeit einen Käufer für seine Beteiligung an dem Diätprodukte- und Kosmetikanbieter sucht./edh/he