Daimler startet Stellenabbau-Offensive in Brasilien

Lieber Leser,

der Autobauer Daimler macht Nägel mit Köpfen und streicht die Mitarbeiterzahlen in Brasilien zusammen. Der Stellenabbau war bereits angekündigt worden und ist Ausdruck der wirtschaftlichen Abkühlung in dem südamerikanischen Land. Wie der Mercedes-Hersteller mitteilte, sollen 1.400 Beschäftigte oder rund 15 Prozent am Werk in Sao Bernardo do Campo den Konzern verlassen. In der Fabrik sind derzeit etwa 9.000 Arbeiter beschäftigt. Weiter hieß es, dass die Rationalisierungsmaßnahmen bis zum 31. August umgesetzt werden sollen.

Es handelt sich demnach um ein freiwilliges Programm. Unabhängig von Alter oder der Länge der Unternehmenszugehörigkeit bietet Daimler den betreffenden Personen eine Ausgleichszahlung in Höhe von 100.000 Reais (umgerechnet fast 27.500 Euro) an. Brasilien steckt in einer tiefen Rezession mit einer erschreckend hohen Arbeitslosenquote. Während die Wirtschaftsleistung im letzten Jahr um 3,8 Prozent geschrumpft ist, rechnen die Ökonomen in diesem Jahr mit einem weiteren Rückgang um 3,2 Prozent. Eine hohe Inflationsrate und hohe Finanzierungskosten halten die Menschen davon ab, größere Investitionen zu tätigen. Das hat der Stuttgarter DAX-Konzern in jüngerer Vergangenheit deutlich zu spüren bekommen. Die Nachfrage nach Trucks und Bussen schrumpfte von Januar bis Juli um 23,3 respektive 27,7 Prozent. Diese beiden Fahrzeugtypen werden in besagtem Werk im Bundesstaat Sao Paolo produziert. Auch viele andere Autobauer haben ihrerseits bereits Konsequenzen aus der Wirtschaftsflaute gezogen. Nach Informationen des Herstellerverbandes Anfavea zählte die brasilianische Autoindustrie Ende Juli 126.814 Mitarbeiter und damit deutlich weniger als im Vorjahr (135.700).

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse