Devisen
Eurokurs deutlich gefallen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Freitag unter Druck geraten. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1217 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch zeitweise bei 1,1285 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1268 (Donnerstag: 1,1296) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8875 (0,8853) Euro.
Anleger sehen eine gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine baldige Leitzinsanhebung in den USA in diesem Jahr. Der regionale Notenbankchef von Boston, Eric Rosengren, hatte sich gegen eine zu lang anhaltende lockere Geldpolitik ausgesprochen. Die US-Wirtschaft drohe ansonsten zu überhitzen, was eine um so raschere Zinsstraffung durch die US-Notenbank (Fed) erfordern könne. Dies wiederum würde das Wachstum belasten. Die Äußerungen von Rosengren sind beachtlich, weil er normalerweise einer lockeren Geldpolitik zuneigt.
Mittlerweile wird an den Finanzmärkten die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank noch in diesem Jahr die Zinsen anhebt, bei rund 60 Prozent gesehen. Die nächste Sitzung der Fed findet am 21. September statt. Ein höheres Zinsniveau macht eine Währung für Anleger attraktiver und stützt den Wechselkurs. Der Dollarkurs legte am Freitag zu allen wichtigen Währungen zu. Die Entscheidung der EZB vom Vortag, die Geldpolitik nicht weiter zu lockern, hatte den Eurokurs hingegen nur vorübergehend gestützt.
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Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84558 (0,84560) britische Pfund , 115,85 (114,80) japanische Yen und 1,0969 (1,0917) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1330,85 (1343,40) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 37 400,00 (37 790,00) Euro./jsl/tos/he