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    Merkel selbstkritisch  2672  4 Kommentare "Wir schaffen das" - Drei Wörter, die zur Leerformel und Provokation wurden

    „Wir schaffen das“ - Den Satz hat man von Angela Merkel mehrfach im Zuge der Flüchtlingskrise gehört - mit Überzeugung. Doch mittlerweile mischen sich darunter auch kritische Töne der Kanzlerin. Der Satz wurde der Bedeutung entlehnt fast zu einer Leerformel. Ein Satz, der nicht anspornt, sondern fälschlich als Provokation begriffen wird. „Ich mag ihn inzwischen kaum noch wiederholen,“ so Merkel.

    Schlichtes Motto, eine Leerformel, gar Provokation

    Gegenüber der „WirtschaftsWoche“ betonte sie: „Er ist Teil meiner politischen Arbeit, weil ich davon überzeugt bin, dass wir ein starkes Land sind, das auch aus dieser Phase gestärkt herauskommen wird. Er ist Ausdruck einer Haltung, wie sie sicher viele aus ihrem beruflichen und privaten Leben kennen.“ Zugleich ergänzt Merkel: „Manchmal denke ich aber auch, dass dieser Satz etwas überhöht wird, dass zu viel in ihn geheimnist wird. So viel, dass ich ihn am liebsten kaum noch wiederholen mag, ist er doch zu einer Art schlichtem Motto, fast zu einer Leerformel geworden.“

    Weiter sagte Merkel zu dem Satz: „Manch einer fühlt sich von ihm sogar provoziert. So war er natürlich nie gemeint, sondern anspornend, dezidiert anerkennend. Und zwar weil ich genau weiß, dass wir alle in unserem Land gemeinsam sehr viel zu schultern haben, aber dass sich das in den übertrieben oft wiederholten drei Wörtern nicht sofort abbildet.“

    Die Zeit zurückdrehen

    Bei einem überraschenden Auftritt vor der Hauptstadtpresse am Tag nach der Berlinwahl sagte Merkel: „Wenn ich könnte, würde ich die Zeit um viele Jahre zurückdrehen, damit Deutschland besser auf die Entwicklungen vorbereitet gewesen wäre.“ Zugleich gelte es dafür einzustehen und zu kämpfen, dass eine solche Krise nicht erneut passieren könne. „Die Wiederholung der Situation will niemand. Auch ich nicht.“

    Einmal mehr musste die CDU bei einer Landtagswahl Verluste verzeichnen, wie auch die SPD als andere so genannte Volkspartei. Mit Bezug auf das Abschneiden der CDU sagte Merkel, „dass manch einem Richtung, Ziel und Grundüberzeugungen ihrer Flüchtlingspolitik nicht ausreichend klar geworden“ seien, „so möchte ich mich gerne darum bemühen“, so die Kanzlerin.

    Die Lösung der Flüchtlingskrise gehe nicht schnell, „auch weil wir in den vergangenen Jahren weiß Gott nicht alles richtig gemacht haben“, räumte Merkel ein. „Wir müssen uns jetzt selbst übertreffen - auch ich,“ fügte die Kanzlerin hinzu. Auch habe sie sich lange auf das Dublin-Verfahren verlassen, "das uns Deutschen einfach gesprochen das Problem abgenommen hat. Das war nicht gut."

    Mit dpa-AFX





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