Milliardenzocker Kerviel muss weniger Schadenersatz zahlen
VERSAILLES (dpa-AFX) - Der als Milliardenzocker bekannte Ex-Börsenhändler Jérôme Kerviel muss der französischen Großbank Société Générale eine Million Euro Schadenersatz zahlen. Das entschied ein Berufungsgericht in Versailles am Freitag und blieb damit weit hinter der Summe von 4,9 Milliarden Euro zurück, die der Bank in einem früheren Urteil zugesprochen worden war. "Das gibt mir Energie, den Kampf fortzusetzen", sagte Kerviel.
Der Fall Kerviel ist einer der größten Skandale der Finanzgeschichte: Die Société Générale hatte 2008 bekanntgegeben, wegen dessen Spekulationsgeschäften einen Verlust von 4,9 Milliarden Euro gemacht zu haben. Kerviel wurde wegen Untreue, Fälschung und Manipulation von Computerdaten verurteilt und hat seine Haftstrafe bereits abgesessen. Er hält sich aber für unschuldig und behauptet, sein früherer Arbeitgeber habe von den Geschäften gewusst.
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Ursprünglich war Kerviel zum Ersatz des gesamten Schadens verurteilt worden. Frankreichs oberstes Gericht hatte diese Entscheidung jedoch 2014 aufgehoben und auf Versäumnisse der Société Générale verwiesen. Das Gericht befand Kerviel nun nach übereinstimmenden Medienberichten teilweise verantwortlich für den Schaden. Ein Anwalt der Bank äußerte sich zufrieden über das Urteil./sku/DP/stw