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    Börsen-Zeitung  495  0 Kommentare Versprechen eingelöst, Kommentar zu Lanxess von Annette Becker

    Frankfurt (ots) - Gut zwei Jahre nach der hausgemachten Krise
    schlägt der Chemiekonzern Lanxess mit der größten Akquisition der
    Firmengeschichte ein neues Kapitel auf. Zwar handelt es sich bei der
    2,4 Mrd. Euro schweren Übernahme nicht um eine Transaktion, die das
    Erscheinungsbild von Lanxess vom Grunde auf ändert. Doch löst das
    Management seine Versprechen ein.

    Das betrifft nicht nur die Ansage, sich aktiv in den laufenden
    Konsolidierungsprozess in der Chemieindustrie einzuschalten, sondern
    auch die Ankündigung, Lanxess breiter und damit stabiler
    aufzustellen. Mit Chemtura wird die Abhängigkeit vom
    Kautschukgeschäft und damit auch von der Automobilindustrie weiter
    reduziert. Das Kautschukgeschäft, das im April in das
    Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo überführt wurde, steht künftig nur
    noch für weniger als ein Fünftel des Geschäfts. Vor der Partnerschaft
    mit Saudi Aramco stammten 40 Prozent der Umsätze aus diesem Bereich.

    Zudem stärken sich die Kölner in der Spezialchemie, die mit
    höheren Margen lockt. Erwirtschaftete Chemtura zuletzt eine operative
    Umsatzrendite von 16 Prozent, sollen es künftig zusammen mit den
    entsprechenden Geschäften von Lanxess bei Schmierstoff- und
    Flammschutzadditiven 20 Prozent werden. Zum Vergleich: 2015 brachte
    es Lanxess im Konzern gerade einmal auf gut 11 Prozent. Dabei
    zeichnet sich das Geschäft dadurch aus, dass es rückwärtsintegriert
    ist mit entsprechend langer Wertschöpfungskette. Auf Basis der 2015er
    Zahlen bringt es die neue Division Performance Additives aus dem
    Stand auf einen Umsatzanteil von über einem Fünftel.

    Doch auch hinsichtlich des Kaufpreises hält Lanxess - finanziell
    nicht eben auf Rosen gebettet - Maß. Ohne Synergien zahlt Lanxess das
    10,2-Fache des operativen Ergebnisses. Man muss nicht gleich die
    große Agrochemiefusion von Bayer mit Monsanto zum Maßstab nehmen -
    die Leverkusener bieten das 18,6-Fache des operativen Ergebnisses -,
    um zu erkennen, dass mit spitzem Bleistift gerechnet wurde. Denn auch
    BASF und Evonik, die sich in diesem Jahr ebenfalls mit
    milliardenschweren Übernahmen stärkten, greifen tiefer in die Tasche.
    So zahlt BASF für den Oberflächenspezialisten Chemetall ein Multiple
    von 15,3. In der gleichen Größenordnung bewegt sich Evonik bei der
    Übernahme des Additivgeschäfts von Air Products.

    Dass Lanxess vor dem Hintergrund der milliardenschweren
    Transaktion auf den versprochenen Aktienrückkauf verzichtet, ist den
    Investoren jedenfalls alles andere als ein Dorn im Auge.

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