Aktien Asien
Anleger freuen sich über Opec-Einigung auf Ölfördergrenze
TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Mit Kursgewinnen haben die meisten asiatischen Aktienmärkte am Donnerstag auf die beschlossene Ölfördergrenze der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) reagiert. Vor allem an der Tokioter Börse hatten Anleger Grund zur Freude. Gesucht waren in der gesamten Region Ölwerte oder solche mit Bezug zu Erdöl. Der Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific zeigte sich jedoch träge und legte gerade mal um 0,05 Prozent auf 168,51 Punkte zu.
Das Opec-Kartell hatte am späten Mittwochabend erstmals seit acht Jahren wieder eine Drosselung des täglichen Produktionsvolumens beschlossen. Die Entscheidung bedeutet eine Absenkung der Förderung um fast 750 000 Barrel täglich gegenüber August dieses Jahres. Zudem will die Opec ein Gremium einsetzen, das bis zur nächsten offiziellen Sitzung der Organisation im November in Wien die Förderquoten für jeden Mitgliedsstaat bestimmen soll. Eine Begrenzung der geförderten Menge soll das Angebot verknappen und die Preise erhöhen. Die Ölpreise zogen sofort um über sechs Prozent an.
Der Tokioter Nikkei-225-Index gewann - befeuert von einem merklich schwächeren Yen - 1,39 Prozent auf 16 693,71 Punkte. Der Yen als typische Fluchtwährung in unsicheren Zeiten verlor wegen der positiven Börsenstimmung an Attraktivität.
Die Aktien der Japan Petroleum Exploration schnellten um knapp 9 Prozent nach oben. Papiere des größten japanischen Öl- und Gasförderers, Inpex, sprangen um fast 6 Prozent hoch. Allerdings hatten sie wegen des rasanten Ölpreisverfalls in diesem Jahr bereits knapp 30 Prozent an Wert eingebüßt.
In China rückte der CSI-300-Index, der die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte der chinesischen Festlandbörsen abbildet, um 0,42 Prozent auf 3244,39 Punkte vor.
Der Hang-Seng-Index in Hongkong lag kurz vor Handelsschluss 0,49 Prozent fester bei 23 736,22 Punkten. Anfänglich deutliche Gewinne wurden von schwächeren Immobilienwerten im Verlauf reduziert. Allein die Aktien von Hsin Chong Group Holdings brachen um 57 Prozent ein, nachdem ein Hacker-Kollektiv namens Anonymous Analytics die Papiere als "strong sell" eingestuft hatte. Dagegen verteuerten sich die Titel des Ölfeldausrüsters China Oilfield Services um 11 Prozent, jene von PetroChina, dem größten Ölkonzerns Asiens, um 3,4 Prozent.
Der australische Leitindex ASX 200 beendete den Tag in Sydney 1,09 Prozent höher bei 5471,26 Punkten.
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Die negative Ausnahme an Asiens Börsen bildete am Donnerstag Indien: Der Sensex-Index in Mumbai sank zuletzt um 1,20 Prozent auf 27 952,53 Punkte. Grund dafür waren Befürchtungen über zunehmende politische und militärische Spannungen mit dem ungeliebten Nachbarn Pakistan. Zuvor hatte Indien erstmals seit 1971 wieder eine Militäraktion gegen Stellungen von - wie die Regierung sagt - "Terroristen" auf pakistanischem Boden offiziell eingeräumt./edh/das