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FidAR-Stimmungsbarometer: Mehr Top-Manager befürworten Quotenregelung / (deutsch)
FidAR-Stimmungsbarometer: Mehr Top-Manager befürworten Quotenregelung /
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FidAR-Stimmungsbarometer: Mehr Top-Manager befürworten Quotenregelung /
30.09.2016 / 10:00
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Pressemitteilung
FidAR-Stimmungsbarometer: Mehr Top-Manager befürworten Quotenregelung /
Zielgrößen für Frauen in Führungspositionen fehlt noch ausreichende
Akzeptanz
Berlin, 30.09.2016: Ein Jahr nach Inkrafttreten entfalten die gesetzlichen
Regelungen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen der
Wirtschaft spürbar Wirkung. In den Top-Etagen der Wirtschaft kommt das
Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe deutlich besser an als 2015.
Männliche Führungskräfte stehen dem Gesetz mittlerweile viel positiver
gegenüber, während weibliche Top-Manager die Maßnahmen aufgrund des
langsamen Tempos bei der Umsetzung skeptischer sehen. Dies zeigt das neue
Stimmungsbarometer (www.fidar.de/stimmungsbarometer) von FidAR, das heute
gemeinsam mit den zum 15.09.2016 aktualisierten Women-on-Board-Indizes
(www.wob-index.de) in Berlin vorgestellt wurde.
"Die Forderung zur Umsetzung der Chancengleichheit ist in der
Unternehmensrealität angekommen. Die gesetzlichen Vorgaben zur Einhaltung
der geforderten Quote von 30 Prozent werden erfüllt", erklärt FidAR-
Präsidentin Monika Schulz-Strelow. "Die Befürchtung vieler Manager, die
feste Quote würde ihre Karrieremöglichkeiten einschränken, hat sich als
Panikmache entpuppt. Wir erwarten jetzt deutlich mehr Engagement bei den
individuellen, festgelegten Zielgrößen. Hier zeigt sich die eigentliche
Einstellung zur gleichberechtigten Förderung von Frauen und Männern. Die
Planzahl "Null" ist kein erkennbarer Fortschritt. Das Stimmungsbarometer
zeigt, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben."
Für das Stimmungsbarometer hat FidAR gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut,
infas und isi consult die Vorstände der vom Gesetz für die
gleichberechtigte Teilhabe betroffenen Unternehmen dazu befragt, wie sie
mit den Herausforderungen der Planungsziel-Vorgabe und der Quotenregelung
umgehen, wie der Stand der Umsetzung im Unternehmen ist und welche
spezifische Fördermaßnahmen für Frauen schon angeboten werden oder noch
ausgebaut werden sollten.
Der Anteil der befragten Unternehmen, die Zielgrößen definiert haben, ist
auf 41 Prozent gestiegen (2015: 24%). Während die Akzeptanz der Regelung
insbesondere bei männlichen Führungskräften gestiegen ist, werden die
positiven Effekte der Festlegung von Zielgrößen zur Steigerung des
Frauenanteils skeptischer gesehen. Während im vergangenen Jahr noch 83
Prozent der weiblichen Manager eine steigende Attraktivität des
Unternehmens für Bewerberinnen erwarteten, waren es jetzt nur noch etwa 62
Prozent. Die Männer auf den Führungsetagen rechnen nur noch zu etwa einem
Drittel mit einer höheren Attraktivität für ihr Unternehmen - 2015 waren es
noch 68 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr fordern befragte weibliche
Führungskräfte noch stärker ein "klares Bekenntnis der Unternehmensführung
zur Förderung von Frauen in Führungspositionen". 44 Prozent der befragten
weiblichen Führungskräfte sehen hier noch Verbesserungspotenzial (2015:
34%). Insgesamt halten 53 Prozent der befragten Frauen das Gesetz trotz
bestehender Skepsis für ein hilfreiches Mittel zur Steigerung des
Frauenanteils in den Unternehmen (2015: 40%). Männliche Führungskräfte
leiten aus der Gesetzesregelung keine generelle Benachteiligung für ihre
Karrierechancen ab.
Positive Wirkung zeigen nach Einschätzung der für das Stimmungsbarometer
befragten Vorstände die das Teilhabegesetz begleitenden Fördermaßnahmen.
Hier ist die Mehrzahl der männlichen und weiblichen Führungskräfte mit den
Aktivitäten ihrer Unternehmen zufrieden. Am wichtigsten erscheint dabei
nach wie vor die Förderung der Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Auch
werden gezielte Fördermaßnahmen nachgefragt, wobei die
geschlechterunabhängige, gemeinsame Förderung als sehr bedeutsam angesehen
wird. Der Kulturwandel, den solche Maßnahmen im Zuge der Umsetzung des
Gesetzes bewirken, geht zwar langsam voran, ist aber gleichwohl
unumkehrbar.
"Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe wird heute, knapp 1 œ Jahre
nach Inkrafttreten, viel realistischer und weniger negativ betrachtet. Die
Diskussion ist im gesamten Unternehmen angekommen, wie die Auswertung
zeigt. Aber wir haben es hier nicht mit einer Revolution, sondern einer
Evolution zu tun", zieht Schulz-Strelow ein verhalten positives Fazit.
"Nachhaltige Veränderungen brauchen immer Zeit, damit sie sich tiefgreifend
und in aller Breite durchsetzen. Ob die bisherige Lösung oder Vorgaben
ausreichen oder doch klare gesetzliche Regelungen auch für die Unternehmen,
die Zielgrößen festlegen müssen, zu definieren sind, wird sich zeigen. Es
stimmt schon sehr nachdenklich, dass wir in Deutschland immer wieder nur
auf Druck Veränderungen zulassen und uns bewegen."
Kontinuierliche Zuwächse im WoB-Index
Weiterhin viel Luft nach oben lassen die zum Stichtag 15.09.2016
aktualisierten Zahlen des Women-on-Board-Index 160 von FidAR (www.wob-
index.de). Während der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der 160 im DAX,
MDAX, SDAX und TecDAX notierten Unternehmen auf 25,9 Prozent (01/2011: 10%)
klettert, liegt der Frauenanteil in den Vorständen bei weiterhin
überschaubaren 6,5 Prozent (01/2011: 3%). Bei den nach aktuellem Stand 105
börsennotierten und voll mitbestimmten Unternehmen des Women-on-Board-Index
100 sehen die Werte mit 27,3 Prozent (Aufsichtsräte) und 6,5 Prozent
(Vorstände) nur unwesentlich besser aus. Immerhin: 47 der 105 Unternehmen
erreichen schon heute die gesetzlich verbindliche Frauenquote von 30
Prozent, darunter auch alle Unternehmen, die bislang 2016
Aufsichtsratswahlen durchgeführt haben.
Die WoB-Indizes werden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend gefördert. Die Studien zum Women-on-Board-Index können unter
www.wob-index.de eingesehen werden.
Digitale Pressemappe:
www.dgap.de/dgap/static/Companies/?companyDirectoryName=fidar
Ihre Ansprechpartnerin
Monika Schulz-Strelow, Präsidentin FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e.
V.
Tel.: +49 (30) 887 14 47 13, E-Mail: monika.schulz-strelow@fidar.de
Pressekontakt:
Matthias Struwe | Eye Communications | Agentur für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (7 61) 137 62-21, E-Mail: m.struwe@eyecommunications.de
Über FidAR:
FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e.V. ist eine überparteiliche und
überregionale Initiative, die 2006 von Frauen in Führungsposition in
Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen wurde. FidAR strebt
eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher
Unternehmen und die Verbesserung der Unternehmenskontrolle an. Ziel der
Initiative ist die paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der
deutschen Wirtschaft. FidAR verfolgt diese Ziele im engen Austausch mit
Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und in Kooperation mit den relevanten
Wirtschafts- und Frauenverbänden. Mehr Informationen zu FidAR im Internet
unter www.fidar.de.
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30.09.2016 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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