Forex-Report
Eine gute Portion Realitätsverweigerung im Protokoll!
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1015 (07.22 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1002 im asiatischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber
dem JPY auf 103.83. In der Folge notiert EUR-JPY bei 114.35. EUR-CHF oszilliert bei 1.0898.
Wie zuletzt gewohnt, überzeugten die Konjunkturdaten aus der Eurozone.
Die Industrieproduktion legte per Berichtsmonat August im Monatsvergleich um 1,6% zu. Die Prognose lag bei 1,5%. Die Revision des Vormonatswerts von -1,1% auf -0,7% unterstreicht die leicht
positive Überraschung.
In der Folge kam es im Jahresvergleich zu einem Anstieg um 1,8%. Die Prognose lag bei +1,1%.
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© Moody’s Economy.com
Interne Differenzen über den Zeitpunkt einer geldpolitischen Straffung in den USA
bestimmten das Protokoll. Die Differenzen wurden deutlich bezüglich des
Abstimmungsverhältnisses. Die Politik der ruhigen Hand unterstützten sieben Teilnehmer,
während drei Teilnehmer einen Zinsschritt forderten.
Grundsätzlich zeigt sich Einigkeit, dass sich die Argumente für einen Zinsschritt verstärkt
hätten. Diese Verbalakrobatik erstaunt bezüglich des Faktenhintergrunds, beispielsweise
des gestern hier veröffentlichten Labor Market Conditions Index oder auch der Redbook
Datenserie. Eine gute Portion Realitätsverweigerung darf diskutiert werden.
Diesbezüglich scheint der Gouverneur der Federal Reserve New York zumindest gestern
mehr Empathie für die hier in Bremen eingenommene Position zu zeigen. Dudley sagte,
dass er hoffe, bei besserer Konjunkturlage Zinsen erhöhen zu können.
Nun, die endogene Inflationssituation (Kernrate 2,3 %!) könnte in der Tat das FOMC
veranlassen, eine Notwendigkeit einer Zinsanpassung erkennen zu wollen. Das würde eine
Diskussion über Stagflationsrisiken erforderlich machen…
© Reuters
Aber auch von dem Arbeitsmarkt erreichten uns keine positiven Signale. Der US „Job
Openings and Labor Turnover Survey“ lieferte Molltöne. Die Anzahl der “Job Openings”
sank stark von 5,831 auf 5,443 Millionen und markierte den tiefsten Stand seit Dezember
2015.
© Reuters
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 – 1.0970 dreht den Bias.
Viel Erfolg!
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