Fiskus kassiert nach Betriebsprüfungen 16,8 Milliarden mehr Steuern
BERLIN (dpa-AFX) - Die öffentliche Hand hat im vergangenen Jahr nach Betriebsprüfungen in Unternehmen zusätzliche Steuereinnahmen von rund 16,8 Milliarden Euro kassiert. Das sind rund 1,1 Milliarden Euro weniger als im Jahr davor, wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums nach Meldungen der Länder hervorgeht.
Wie bisher stammten auch 2015 mit 12,8 Milliarden Euro die meisten Mehreinnahmen aus Kontrollen der Großbetriebe. Die Prüfung der Kleinstbetriebe habe ein Plus von rund einer Milliarde erbracht. Von den 7 920 418 Betrieben, die in den Karteien der Finanzämter insgesamt erfasst seien, wurden den Angaben zufolge 191 787 Betriebe geprüft. Das entspreche einer Prüfungsquote von 2,4 Prozent. Damit sei die Prüfungsquote vom Vorjahr konstant gehalten worden.
Bundesweit seien in den Prüfungen der Länder 13 620 Kontrolleure tätig gewesen. Rückschlüsse auf das Ausmaß strafrechtlich relevanter Steuerhinterziehungen können aus solchen Zahlen nicht gezogen werden. Die jährlichen Mehreinnahmen sind zudem bei der jeweiligen Steuerschätzung bereits berücksichtigt.
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Die Steuergewerkschaft hat in den vergangenen Jahren die Ergebnisse der Betriebsprüfungen regelmäßig zum Anlass genommen, mehr Personal für Kontrollen in den Firmen zu fordern. Dem Fiskus gingen jährlich Milliarden verloren, weil Verwaltungen personell unterbesetzt seien. Kritiker monieren auch, dass sich die Betriebsprüfungen von Bundesland zu Bundesland unterscheiden würden./sl/DP/stk