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     576  0 Kommentare Schadest du deinem Portfolio aus Angst vor Reue?

    Foto: Pixabay, geralt

    Hier ist eine Geschichte von zwei Investoren und zwei Unternehmen. Unser erster Investor hält Aktien an Unternehmen A und überlegt sich sie zu verkaufen, um Aktien von Unternehmen B zu kaufen. Sagen wir einmal Unternehmen B nennt sich Boohoo.com (WKN:A1XFBJ). Aus welchem Grund auch immer kommt es aber niemals zu diesem Kauf und ein Jahr später hat sich die Aktie von Unternehmen B im Wert verdreifacht (das haben sie wirklich).

    Unser zweiter Investor hält Aktien von Unternehmen B, aber verkauft sie, um Aktien von Unternehmen A zu kaufen. Genau wie in unserem ersten Beispiel haben sich ein Jahr später die Aktien von Boohoo auf den dreifachen Wert erhöht. Beide Investoren sind jetzt wahrscheinlich nicht besonders glücklich, aber wer von den beiden, denkst du, fühlt sich jetzt schlechter?

    Die meisten Leute würden jetzt auf den zweiten Investor deuten.

    Warum Reue so weh tut?

    Geld zu verlieren fühlt sich schlechter an als Geld zu verdienen. Wenn wir die Wahl hätten, dann würde die große Mehrheit von uns es vorziehen, der erste Investor zu sein, und trotzdem ist der einzige Unterschied zwischen den beiden, dass der eine nichts getan hat (was die Einstellung der meisten gegenüber ihren persönlichen Finanzen ist) und der andere etwas getan hat. In beiden Situationen war der „Verlust“ aber der gleiche. Schlussfolgerung: Mach das, was jeder tut und du wirst weniger Reue empfinden.

    Die Angst vor Reue ist normal, aber gleichzeitig auch irrational. Das erklärt, warum wir konservativer handeln, als wir eigentlich sollten. Das ist auch der Grund, warum wir an unseren Besitztümern festhalten, obwohl wir sie jahrelang nicht benutzt haben. Die Reue, die wir empfinden könnten, wenn wir sie dann am Ende irgendwann einmal brauchen könnten, ist zu groß. Das erklärt auch, warum einige Leute, obwohl sie schon seit sehr langer Zeit investieren, nur in „sichere Unternehmen“ zum Beispiel aus dem FTSE 100 investieren. Um die Wahrheit zu sagen, diese Investoren wären vielleicht besser dran, wenn sie einen günstigen Indexfond oder ETF kaufen würden, der den Markt abbildet, wenn bei ihnen die Angst vor Reue so besonders groß ist.

    Hüte dich vor „der letzten Chance“

    Aber es gibt auch Nachteile, wenn man passiv ist. Stell dir vor du hättest das perfekte Unternehmen gefunden. Die Bilanz sieht solide aus, die Umsätze und Gewinne steigen. Das Produkt/der Dienst des Unternehmens sieht unschlagbar aus. Aber aus welchem Grund auch immer kaufst du die Aktie nicht. Auf einmal steigen sie auf 10%, am nächsten Tag nochmal auf 10% und du denkst dir: “Das könnte meine letzte Chance sein, die Aktie zu kaufen, bevor sie wirklich durch die Decke geht. Wenn ich jetzt noch warte, dann werde ich MASSIVE GEWINNE VERPASSEN!“ Das ist natürlich das selbe, wie wenn du Tickets für ein Konzert deiner Lieblingsband buchst, die schon bald in Rente gehen wird. Sie werden nicht mehr länger auf Tour sein und genau das selbe Gefühl hast du auch bei den Aktien zu diesem Preis.

    Und dann kaufst du. Die Angst vor Reue wird von diesem „letzten Angebot“ noch weiter verstärkt. Das ist eine Situation, in der etwas wünschenswerter wird, weil die Zeit um es zu kaufen immer weniger wird. In den meisten Fällen fällt der Aktienkurs in den nächsten paar Tagen aber, da die Trader ihre Gewinne mitnehmen und das Interesse wieder abebbt. Dein Verlangen, diese Chance nicht zu verpassen hat dich aber dazu geführt, mehr dafür zu bezahlen, als du ursprünglich geplant hattest. Deine Investitionen könnte sich immer noch sehr gut entwickeln, aber ironischerweise musst du abwarten, um das zu erfahren. Um gegen die Angst vor Reue vorzugehen, müssen wir verstehen, dass natürlich einige Chancen nur einmal kommen, aber viele kommen öfter als einmal. Aktienkurse steigen niemals vertikal an und jeder Rücksetzer könnte eine weitere Kaufgelegenheit bedeuten, wenn sich die Investment-These in der Zwischenzeit nicht geändert hat. Darüber hinaus wird es immer andere Möglichkeiten geben. Daher sollten wir uns weniger auf das konzentrieren, was wir hätten tun sollen und mehr darauf Unternehmen zu finden, dessen Zukunftsperspektiven so gut aussehen, dass sie jedes Risiko sie zu kaufen, wieder abmildern.

    Eine Sache, die du tun solltest

    Eines der größten Probleme beim Investieren, ist seinen schlimmsten Feind ausfindig zu machen. Das ist keiner der anderen Investoren, Daytrader oder eine der großen Institutionen. Das ist wahrscheinlich genau der selbe Mensch, der dich jeden Morgen im Spiegel ansieht.

    Wirf dein Geld nicht länger zum Fenster raus!

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    The Motley Fool UK hat boohoo.com empfohlen.

    Dieser Artikel wurde von Paul Summers  auf Englisch verfasst und wurde am 24.10.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

    Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.




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Marktschlagende: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren stärker als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird. Profitabel: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren weniger als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird, aber mehr als null. Negativ: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren fallen wird. Handelsregeln und Offenlegungen von Analysten und Dritten in Verbindung mit der Aktienwelt360 GmbH Wenn ein Analyst (Mitarbeiter sowie Freiberufler) von Aktienwelt360 über eine Aktie schreibt, von der er oder sie selbst eine Position besitzt oder davon anderweitig profitiert, dann wird dieser Umstand am Ende eines Artikels oder Berichts erwähnt. 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(Daytrading ist nicht zugelassen – als ob wir das überhaupt wollten!) - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen. - unsere Compliance-Abteilung informieren müssen, wenn sie eine Aktie kaufen oder verkaufen, egal ob sie darüber geschrieben haben oder nicht. Wir arbeiten auch mit freiberuflichen Autoren, die: - jede Aktie, die sie besitzen und über die sie bei Aktienwelt360 schreiben, mindestens zehn volle Handelstage halten müssen. - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen.
    Verfasst von Aktienwelt360
    Schadest du deinem Portfolio aus Angst vor Reue? Foto: Pixabay, geraltHier ist eine Geschichte von zwei Investoren und zwei Unternehmen. Unser erster Investor hält Aktien an Unternehmen A und überlegt sich sie zu verkaufen, um Aktien von Unternehmen B zu kaufen. Sagen wir einmal Unternehmen B …