checkAd

    Marktkommentar  225  0 Kommentare Igor de Maack (DNCA): Wöchentlicher Kommentar zu den Märkten (16. September 2016)

    In der 32. Woche in Folge verzeichnen europäische Aktien Kursrückgänge, wobei sich die Abwärtsbewegung diese Woche sogar noch zu verstärken schein. Mehr dazu im Wochenkommentar von Igor de Maack.

    ​In der 32. Woche in Folge verzeichnen europäische Aktien Kursrückgänge, wobei sich die Abwärtsbewegung diese Woche sogar noch zu verstärken scheint, da stolze 2,5 Mrd. US-Dollar aus europäischen Aktien abgezogen wurden – gegenüber 1,2 Mrd. US-Dollar in der Vorwoche.

    Schwellenländeranleihen, Immobilien und Anleihen mit dem ‚Gütesiegel‘ Investment Grade hingegen haben sich 2016 bislang als starke Magneten für Kapitalflüsse erwiesen. Wie zum Beweis konnte Saint-Gobain (Rating-Note: BBB) jüngst eine dreijährige Anleihe zu einem Zins von nahezu 0 % platzieren, deren Ordervolumen eine Milliarde Euro erreichte, womit das Papier 2,6-fach überzeichnet war.

    Mit diesen Zeiten könnte es nun jedoch vorbei sein. Der Anstieg der Zinsen für lange Laufzeiten nimmt überall auf der Welt Form an, von Japan bis zu den Vereinigten Staaten und auch in Europa. So ist der Zinssatz der dreißigjährigen japanischen Staatsanleihe von 0,05 % im Juli auf heute 0,55 % geklettert, was man fast als Mini-Anleihecrash bezeichnen kann. Die zehnjährige Bundesanleihe befindet sich wieder auf positivem Terrain, und die zehnjährige US-Anleihe wird fortan mit 1,7 % verzinst.

    Maßnahmen der Zentralbanken dürften somit von den Anlegern nun als weniger wirksam oder weniger notwendig beurteilt werden. Es ist damit zu rechnen, dass die Fed auf ihrer nächsten Sitzung das Datum der kommenden Zinsanhebung bekannt gibt. Diese Phasen des Richtungswechsels an den Zinsmärkten werden von den Aktienmärkten traditionell wenig goutiert, und so gaben Letztere diese Woche auch leicht nach. Sofern sie schrittweise erfolgt, wird die Zinssteigerung jedoch einer Vielzahl an Branchen zugutekommen: Banken, Versicherungen, Unternehmen mit hohen Verpflichtungen aus amerikanischen oder englischen Pensionsfonds sowie alle Unternehmen, die über ein stattliches Barmittelpolster verfügen, das heute nichts mehr abwirft. Zu den Gewinnern dürften auch die günstigsten Firmen (aus dem sog. „Value“-Segment) zählen, im Gegensatz zu überbewerteten „Super Growth“-Titeln. Und schließlich sind auch Unternehmen, die wiederkehrende operative Cashflows generieren und eine solide Bilanz ausweisen können, bestens für den bevorstehenden Zyklus steigender Zinsen gewappnet. Wie es mit den Zinsen nun genau weitergeht, steht jedoch noch längst nicht fest; immerhin hat das künstliche Koma allzu lange gedauert und bei den Anlegern so manche zerebrale Nachwirkung hinterlassen. Die Inflationserwartungen sind noch immer niedrig, und auf die Wachstumsaussichten wirft weiterhin die Politik ihre Schatten (in Form des Brexits und der langen Reihe wichtiger Wahltermine).

    Könnten die Anleger jedoch wieder einen fairen Preis für ihre Forderungen erzielen, so würden sie schlagartig der Tatsache gewahr, dass sie einen Wertetransfer historischen Ausmaßes zwischen Gläubigern und Aktionären finanziert haben.




    Asset Standard
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    AssetStandard ist das führende Portal für Vermögensverwaltende Produkte in Deutschland. Auf www.assetstandard.com werden alle Daten, Dokumente und Informationen zu diesem wachsenden Marktsegment gebündelt. Einheitliche Standards ermöglichen einzigartige Vergleiche zu den Anlageprodukten. Das Portal beinhaltet umfassende Recherche-, Analyse- und Informationsmöglichkeiten bis hin zum Asset Manager eines einzelnen Produkts.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Asset Standard
    Marktkommentar Igor de Maack (DNCA): Wöchentlicher Kommentar zu den Märkten (16. September 2016) In der 32. Woche in Folge verzeichnen europäische Aktien Kursrückgänge, wobei sich die Abwärtsbewegung diese Woche sogar noch zu verstärken schein. Mehr dazu im Wochenkommentar von Igor de Maack.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer