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    Fintech  4594  0 Kommentare Was deutsche Fintechs von britischen Fintechs lernen können

    Auch wenn deutsche Fintech-Unternehmen immer mehr an Fahrt gewinnen, sind sie noch nicht so weit wie die britischen. Diese gelten als Vorreiter der Branche, sind mit innovativen Geschäftsmodellen teilweise längst in internationalen Märkten unterwegs und überzeugen weltweit Investoren.

    London hat den Ruf, eine Art Silicon Valley für die Finanzbranche zu sein, britische Fintechs beschäftigen laut einer EY-Studie über 61.000 Angestellte und sammelten 2015 Investments im Wert von 707 Millionen Euro ein. In Deutschland sind es zwar “nur” etwa 13.000 Angestellte, doch 524 Millionen Euro wurden investiert. Deutsche Fintechs müssen sich also absolut nicht verstecken. Was sie von ihren britischen Kollegen lernen können – und was der Brexit damit zu tun hat…

    Fintech-Start-ups sollten die Nähe zu Banken suchen

    In London, seit eh und je Bankenmetropole, ist ein Umfeld gegeben, das aufgeschlossen auf innovative Finanzlösungen reagiert. Auch deutsche Fintechs erkennen zunehmend, dass sie von der Zusammenarbeit mit Banken profitieren könnten – doch sie scheuen sich oft noch, selbst Kooperationen aufzubauen. Was deutschen Fintech-Unternehmern helfen könnte, um Kontakte zu knüpfen: Öfter mal in der deutschen Bankenstadt Frankfurt vorbeischauen, auch wenn sie normalerweise in Berlin oder Hamburg arbeiten. Die Fintech-Szene wächst in der Rhein-Main-Region besonders dynamisch und ist derzeit Heimat von fast so vielen Fintechs wie Berlin, was natürlich auch an der räumlichen Nähe zu den etablierten Banken in Frankfurt liegt – die langsam von sich aus beginnen, um Fintechs als Partner zu buhlen. 

    … sie sollten Flexibilität beweisen

    Nach der Brexit-Entscheidung verkündeten einige britische Fintech-Unternehmen unverzüglich und öffentlichkeitswirksam, dass sie sich aus London verabschieden werden – zum Beispiel in Richtung Berlin, Frankfurt, Dublin oder Luxemburg, um nach wie vor ungestört europaweit tätig sein zu können. Auch wenn neben dem Ärger über schwierigere Zahlungsrichtlinien sicherlich ein wenig Trotz für diese spontanen Umzugspläne mitverantwortlich ist: Deutsche Fintech-Unternehmer können daraus lernen, sich nicht so schnell entmutigen zu lassen, wenn ihnen mal Steine in den Weg gelegt werden. Wer bereit ist, für den Erfolg seines Start-ups in ein anderes Land zu ziehen, lässt sich schließlich so schnell von gar nichts schocken.

    … und mehr Selbstbewusstsein zeigen

    Deutsche Fintechs professionalisieren sich zunehmend, immer mehr Fintech-Inkubatoren, Verbände und erste Kooperationen entstehen hierzulande. Von der britischen Szene können sie sich noch mehr Selbstbewusstsein und Internationalität abgucken. Für Londoner Fintechs ist es von Anfang an selbstverständlich gewesen, sich global aufzustellen – unter anderem durch “Passporting” ist für sie bisher ohne großen Aufwand möglich, europaweit zu agieren und diese Möglichkeit haben sie ausgenutzt. Vor allem dieses Jahr haben auch deutsche Fintechs viele internationale Investoren begeistern können und in großen Finanzierungsrunden viel frisches Kapital eingesammelt – das sie unter anderem für die Internationalisierung nutzen sollten. 




    Simon Brunke
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    Simon Brunke ist Vorstand des Fintech-Start-ups Exporo. Die führende deutsche Immobilien-Crowdinvesting-Plattform aus Hamburg wurde 2014 gegründet und ermöglicht Investments ab 500 Euro mit kurzen Laufzeiten (i.d.R. 18-36 Monaten) und Renditen von bis zu 7 Prozent. Exporo wurde 2014 von Dr. Björn Maronde, Tim Bütecke, Julian Oertzen und Simon Brunke gegründet.
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    Verfasst von 2Simon Brunke
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