Der Investmentstil von Stanley Druckenmiller: Was diesen Makroinvestor zu einem Hedgefondsmilliardär gemacht hat
Man wird nicht einfach zu einem Milliardär, wenn man einfach so am Markt investiert und nichts davon versteht. Der Hedgefond-Milliardär Stanley Druckenmiller hat die nötigen Fähigkeiten und obwohl sein Ansatz nicht derselbe ist wie bei uns, bei Motley Fool, kann man von seiner Vorgeschichte etwas lernen. Darüber hinaus ist sie sehr interessant.
Der milliardenschwere Investor Stanley Druckenmiller gründete und führte Duquesne Capital und war ein Protegè und langjähriger Kollege des Investors George Soros. Er hat es geschafft, über einen langen Zeitraum hinweg von makroökonomischen Trends zu profitieren und seine Präsentation zur amerikanischen Geldpolitik Anfang des Jahres mit dem Titel “Wie Endgame” hat auf der ganzen Welt Kontroversen hervorgerufen.
Zerohedge.com sagte Druckenmillers Präsentation wäre die vielleicht bärischste Wutrede, die man bisher gehört habe… Druckenmiller meinte, dass die Fed und die Politiker kein wirkliches Ziel hätten, die Märkte aber schon, und deutete darauf hin, dass sich das Ende immer mehr nähert. Forbes meldete, dass Druckenmiller Gold empfehle.
Die Investoren werden daher einen Blick auf die Aktien werfen wollen, die Druckenmiller hält, aber bevor wir uns dem zuwenden, möchten wir seinen Werdegang einmal unter die Lupe nehmen und erfahren, wie er Milliarden mit Hedgefonds gemacht hat.
Der Investmentstil von Druckenmiller
Sein Weg war sicher kein traditioneller. Nach seinem Abschluss am Bowdoin College mit einem Abschluss in Wirtschaft brach er sein Studium zum Doktor ab und verließ die Universität von Michigan im Jahr 1977 um eine Position als Ölanalyst bei der Pittsburg National Bank zu übernehmen, dem Vorläufer der heutigen PNC Financial Services Group.
Innerhalb eines Jahres wurde Druckenmiller Forschungschef der Bank. Von da an gründete er Duquesne Capital im Jahr 1981, den Hedgefond, den er in mehreren Funktionen bis zu seinem offiziellen Ruhestand im Jahr 2010 führen sollte. Im Jahr 1988 begann er mit George Soros beim Quantum Fund zusammenzuarbeiten, für den Soros wohl bekannt ist.
Soros und Druckenmiller haben einen ähnlichen Investitionsziel. In seiner ursprünglichsten Form bedeutet das Long- oder Short- Positionen von Aktien, Bonds, Futures und Währungen basierend auf der eigenen Sichtweise von wahrscheinlichen makroökonomischen Veränderungen zu handeln. Das beste und bekannteste Beispiel von Druckenmillers und Soros Stil war ihre Short-Position gegen das britische Pfund im Jahr 1992. Dieser einzige Trade, indem die inhärente Instabilität des festen Wechselkurs zwischen dem britischen Pfund und der Deutschen Mark durch die Short-Positionen der Hedgdefonds aufgebrochen wurde, brachte Soros eine Milliarde US-Dollar persönlichen Gewinn.
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Druckenmiller arbeitete auch als Portfoliomanager für andere bekannte Short-Seller, darunter auch seine richtigen Wetten gegen die ostasiatischen Währungen vor der Asienkrise im Jahr 1997.
Eine Analyse von Druckenmillers Portfolio
Obwohl Druckenmiller sich schon vor Jahren aus dem professionellen Fondsmanagement zurückgezogen hatte, unterhält der Hedgefond-Guru immer noch ein Familienbüro, um sein Vermögen zu managen. Laut den Vorschriften der SEC muss jeder Fond mit über 100 Millionen US-Dollar Vermögenswerten das Formular 13F in jedem Quartal einreichen. Aufgrund seines persönlichen Vermögens von geschätzten 4,4 Milliarden US-Dollar gibt sein Büro den Investoren eine Momentaufnahme in sein aktuelles Denken. Hier sind seine Top Ten Positionen Ende Juni.
Unternehmen | Duquesne Position |
119,8 Millionen USD | |
Halliburton | 102,5 Millionen USD |
AbbVie | 81,5 Millionen USD |
iShares MSCI Emerging Markets Trust | 78,4 Millionen USD |
Freeport-McMoRan | 33,7 Millionen USD |
Deere & Company | 31,2 Millionen USD |
Barrick Gold | 30,0 Millionen USD |
Alcoa | 29,9 Millionen USD |
Amazon.com | 28,9 Millionen USD |
Zoetis | 24,4 Millionen USD |
An dieser Stelle sollte man anmerken, dass sein makroökonomischer Investmentstil einen Mix aus Wertpapieren Long- und Short-Positionen beinhaltet. Daher solltest du nicht annehmen, dass das eine komplette Aufstellung dessen ist, was er gerade besitzt oder was er gerade glaubt. Einige dieser Long-Positionen könnten sehr wohl Teil von komplizierten Trades sein.
Das Thema, das man hier aber erkennen kann, ist seine bullische Sicht von Rohstoffaktien, die gerade Probleme haben. Halliburton (WKN:853986), Freeport-McMoRan(WKN:896476) , Deere & Company (WKN:850866) und Alcoa (WKN:850206)sind alles zyklische Aktien, die den S&P 500 in den letzten zwei Jahren underperformed haben.
Die Aufholjagd bei den Rohstoffpreisen in der ersten Jahreshälfte hat geholfen, eine Rallye bei diesen Aktien auszulösen. Im Durchschnitt haben die Aktien von Halliburton Alcoa, Deere & Co und Freeport-McMoRan in den letzten 12 Monaten 23,4% geschafft.
Bei dieser Analyse ist aber Vorsicht geboten. Der Investmentstil von Druckenmiller ist der eines Top-Down-Traders, also jemand, der je nach Gelegenheit seine Positionen kauft und wieder verkauft. Das Formular 13F, das seine Positionen beinhaltet, ist nur eine Momentaufnahme seines Portfolios von vor über drei Monaten.
Die Tatsache, dass Druckenmiller diese Rallye bei den Rohstoffpreisen identifizieren und davon profitieren konnte, ist nur ein weiteres Beispiel für die einzigartigen Fähigkeiten, die diesen Makrotrader zu einem Milliardär gemacht haben. Sein Investmentstil ist nicht notwendigerweise der unsere, da wir ja langfristig kaufen und halten wollen, aber es ist auf jeden Fall interessant, sich damit auseinander zu setzen.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und Facebook. The Motley Fool besitzt Freeport-McMoRan und Halliburton. The Motley Fool besitzt eine Shortposition auf Deere & Company.
Dieser Artikel wurde von Andrew Tonner auf Englisch verfasst und wurde am 29.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.
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