Öl – Warten auf bessere Zeiten - Seite 2
SCHOELLER-BLECKMANN MISCHT KRÄFTIG MIT
An die Übernahme der BG Group durch Shell kommt die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) (WKN: 907391 / ISIN: AT0000946652) nicht ganz heran. Allerdings ist auch der österreichische Ölfeldausrüster mit dabei, wenn es darum geht, sich mithilfe passender Übernahmen, eine vorteilhafte Marktposition zu erarbeiten. Nach der Akquisition des kanadischen Oilfield-Service-Unternehmens Resource Well Completion Technologies im November 2014 hat SBO sein Geschäft im Produktbereich Well Completion (Komplettieren von Öl- und Gasbohrungen) in diesem Jahr mit der Übernahme von Downhole Technology aus Texas, USA erweitert. Während die Ölgesellschaften weiter massiv bei den Investitionen sparen und sie die Ausgaben für Exploration und Produktion inzwischen deutlich gesenkt haben, muss man bei SBO bereits an die Zukunft denken. So ist es der Glaube an eine nachhaltige Preiserholung, der Unternehmen wie SBO weitermachen lässt. Warum auch nicht? In der Vergangenheit hat sich der Rohölpreis von jedem Abschwung erholen können. Daher kann das SBO-Management auch immer wieder betonen, dass man durch die gezielte Investition in den Ausbau des Geschäftsfeldes Completion und durch die Umsetzung der laufenden Restrukturierungsmaßnahmen gut aufgestellt sein wird, um als Technologie- und Marktführer den nächsten Aufschwung optimal nutzen zu können.
Was passiert jedoch, wenn sich die Ölpreise dieses Mal nicht wie gewünscht erholen sollten. Schließlich war es insbesondere der US-Fracking-Industrie zu verdanken, dass die Ölpreise Mitte 2014 regelrecht abstürzten. Neue Fördermethoden haben zu einer enormen Produktionsausweitung geführt und das Angebot damit deutlich über die weltweite Nachfrage steigen lassen. Gleichzeitig hat das schwächere Wirtschaftswachstum in China und einigen anderen wichtigen Schwellenländern dafür gesorgt, dass die Rohölnachfrage nicht in dem gleichen Maße wie das Angebot angekurbelt werden konnte.
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Während die US-Fracking-Industrie also dafür gesorgt hat, dass man relativ günstig Öl und Gas aus der Erde befördern kann, scheinen die ganz großen Bohrvorhaben der Ölmultis auf hoher See weder notwendig noch rentabel zu sein. Es bleibt abzuwarten, ob sich dies jemals ändern wird. Einen Hoffnungsschimmer gibt es für Shell, BP, ExxonMobil & Co dann aber doch. Schließlich ist das „Schwarze Gold“ nur in begrenzten Mengen vorhanden, so dass der Ruf nach der Erschließung schwer zugänglicher Quellen lauter werden und die Preise damit wieder steigen sollten. So lange es den Erneuerbaren Energien nicht doch noch gelingt, die fossilen Energieträger überflüssig werden zu lassen. Bis zu diesem Tag dürfte es jedoch noch eine ganze Weile dauern.